Sport ist gesund, allerdings besteht mitunter eine erhöhte Verletzungsgefahr. Welche Sportarten zu besonders vielen Unfallverletzungen führen, verdeutlicht eine aktuelle Datenauswertung der privaten Unfallversicherer.
Drei Viertel der Erwachsenen sind sportlich aktiv
Sport und körperliche Aktivität wirken sich positiv auf die Gesundheit aus, wie diverse Studien belegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) betont diesbezüglich in seinem Webauftritt: „Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, kann damit das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche, psychische und soziale Gesundheit steigern sowie das Herz-Kreislaufsystem und die Entwicklung des Muskel-Skelettsystems stärken. Gleichzeitig kann regelmäßige körperliche Aktivität zur Prävention von Übergewicht, Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen beitragen.“
Den meisten Bürgern ist dies bekannt und viele handeln mittlerweile auch danach. So ergab eine bundesweite Umfrage unter knapp 3.000 Erwachsenen, durchgeführt vom RKI Mitte 2021, dass fast drei Viertel der Erwachsenen, konkret 73,9 Prozent, Sport treiben. Das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Beispielsweise gaben bei einer Befragung von 2008 bis 2011 nur rund zwei Drittel – im Detail 66,2 Prozent – der erwachsenen Einwohner an, sportlich aktiv zu sein.
Viele der sportlich Aktiven treiben Sport in einem Verein. Laut einer aktuellen Statistik des Deutschen Olympischen Sportbund e.V. gab es letztes Jahr mehr als 86.000 Sportvereine mit insgesamt knapp 27,9 Millionen Mitgliedern. Von diesen waren 7,4 Millionen im Fußballverein, knapp 4,8 Millionen im Turnverein, weniger als 1,5 Millionen im Tennisverein, 1,4 Millionen im Alpenverein und 1,3 Millionen im Schützenverein.
Jeweils zwischen 500.000 und 800.000 Mitglieder zählten die Vereine für Sportarten wie Leichtathletik, Handball, Golf, Reiten, Schwimmen, Tischtennis und für Skifahren. In den meisten anderen Sportarten lag die Mitgliederzahl der entsprechenden Vereine jeweils unter 500.000.
Jeder dritte Sportunfall ereignet sich beim Fußballspielen
Unabhängig davon, ob man in einem Sportverein ist oder nicht, birgt die sportliche Aktivität neben den gesundheitlichen Vorteilen auch ein gewisses Unfall- und Verletzungsrisiko. Zu den häufigsten Sportverletzungen zählen laut Studien Knie-, Kopf- und Sprunggelenksverletzungen sowie Hand-, Bein- und Schulterverletzungen.
Eine aktuelle Datenauswertung der privaten Unfallversicherer, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) jüngst veröffentlicht hat, belegt, welche Sportarten zu den meisten Unfallverletzungen geführt haben. Insgesamt wurden dazu Sportunfälle ausgewertet, für die die Unfallversicherer zwischen 2017 und 2022 Leistungen aus bestehenden privaten Unfallversicherungen erbracht haben. Im Durchschnitt leisteten die Versicherer im genannten Zeitraum für über 176.000 Unfallverletzungen, die bei sportlichen Aktivitäten eingetreten sind.
Die anteilig meisten dieser Sportunfälle, nämlich 33 Prozent, ereigneten sich beim Fußballspielen. Platz zwei nehmen mit einem Anteil von 20 Prozent Sportverletzungen beim Skifahren ein. Danach folgen mit 12 Prozent Unfallverletzungen beim Tennis und bei ähnlichen Sportarten wie Tischtennis oder Badminton. Weitere 6 Prozent der Sportunfälle, die zu einem Leistungsanspruch einer privaten Unfallversicherung führten, ereigneten sich beim Reiten. Die restlichen 29 Prozent der Unfallverletzungen beim Sport entfielen auf sonstige Sportarten, wie Judo oder Leichtathletik.
Die Statistik sagt jedoch nur wenig darüber aus, welche der Sportarten ein besonders hohes Verletzungsrisiko haben. So spielen beispielsweise deutlich mehr Personen Fußball als Tennis, darauf deuten auch die Mitgliedszahlen der jeweiligen Vereine hin, daher ist auch mit mehr Unfällen beim Fußball als beim Tennis zu rechnen – und zwar unabhängig vom sportartbedingten Unfallrisiko.
Auch für Vereinsmitglieder ist eine individuelle Unfallabsicherung wichtig
Übrigens: Eine bestehende Gruppenunfallversicherung eines Landessportverbandes und/oder auch eines Vereins ersetzt nicht eine private Unfallpolice, sondern ist nur als Ergänzung anzusehen. In so einer Gruppenunfallversicherung sind nämlich die Mitglieder in einem Sportverein je nach Vertragsvereinbarung üblicherweise nur während der Vereinsaktivitäten, bei Vereinsveranstaltungen und/oder auf dem direkten Hin- oder Rückweg abgesichert.
Ereignet sich jedoch ein Unfall bei einer Tätigkeit, die nicht zu den satzungsmäßigen Vereinsaktivitäten gehört oder die nicht vom Vereinsvorstand oder -trainer angeordnet wurden, beispielsweise beim Joggen oder Radfahren in der Freizeit, greift der Unfallschutz der Gruppenunfallversicherung in der Regel nicht.
Zudem sind die Versicherungssummen in einer Gruppenunfallversicherung oftmals niedrig und reichen oft nicht, um die Einkommenseinbußen oder sonstige Kosten wie Umbaukosten der Wohnung, die ein Verunfallter beispielsweise aufgrund einer erlittenen unfallbedingten Invalidität haben kann, abzudecken.
Zu allen Fachfragen rund um die Unfallversicherung ist die Fachabteilung Sach der SDV AG gerne für Sie erreichbar:
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