Bei Katastrophen wie Stürmen und Überschwemmungen zählt jede Sekunde Vorwarnzeit, um rechtzeitig sich selbst und sein Eigentum zu retten. Es gibt kostenlose Warn-Apps von offiziellen Stellen wie dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, um den Nutzer frühzeitig vor solchen Gefahren zu warnen. Zwei downloadbare Ratgeber informieren zudem darüber, wie man sich für Notfälle vorbereitet.
Die zwei wichtigsten Warn-Apps
Nicht nur die Flutkatastrophe im Ahrtal und in anderen Regionen Deutschlands im Juli letzten Jahres verdeutlichen, wie wichtig eine rechtzeitige Warnung der Bevölkerung vor einer bevorstehenden Gefahr durch ein Naturereignis oder eine sonstige Katastrophe ist. Nur dann bleibt eventuell genügend Zeit, sich und seine Angehörigen in Sicherheit zu bringen und Maßnahmen zu treffen, um das eigene Hab und Gut zu schützen.
Nachdem das Smartphone für viele zum ständigen Begleiter geworden ist, gibt es hierzu von einigen Institutionen und Behörden kostenlos downloadbare Warn-Apps, die mitunter ortsbezogen vor diversen Gefahren warnen. Zu den wichtigsten dieser Warn-Apps gehört die
- Notfall-Informations- und Nachrichten-App, kurz NINA, des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), sowie
- Katwarn, die vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme entwickelt wurde.
Damit jedoch eine App auch warnen kann, muss sie zum einen auf dem Smartphone oder Tablet installiert sein, zum anderen sollte es der App auch erlaubt sein, Warnmeldungen direkt auf dem Bildschirm des Endgerätes anzuzeigen, auch wenn die App nicht geöffnet wird. Welche Apps auf dem Smartphone oder Tablet solche Benachrichtigungen, auch Push-Nachrichten genannt, einblenden dürfen, kann der Nutzer in den Einstellungen des mobilen Endgeräts festlegen.
NINA und Katwarn im Detail
Nutzer der Warn-App Nina erhalten amtliche Warnungen zu unterschiedlichen Gefahrensituationen wie beispielsweise einer Gefahrstoffausbreitung oder einem Großbrand über Unwetter- und Hochwasserwarnungen bis hin zur aktuellen Corona-Lage vor Ort. Die Wetterwarnungen stammen vom Deutschen Wetterdienst (DWD), die sonstigen Schutzwarnungen vom BBK und den zuständigen Stellen für den Hochwasser- und Katastrophenschutz bei Bund, Ländern, Landkreisen und Kommunen sowie sonstigen Behörden.
In der App sind zudem Notfalltipps, wie man sich vor und während einer bestimmten Gefahrenlage am besten verhalten sollte, abrufbar. Alle Warnungen und Notfalltipps sind auch online im BKK-Webportal abrufbar.
Katwarn warnt ebenfalls vor Unwetter oder unerwarteten Gefahrensituationen wie Großbränden, Erdbeben und Terroranschlägen. Grundlage der Meldungen sind laut Fraunhofer-Institut offizielle Warninformationen zuständiger Behörden, Einrichtungen und Leitstellen wie Feuerwehr, Polizei, DWD sowie Hochwasser- und Erdbebenzentralen.
Zusätzlich können bei Katwarn auch unter www.katwarn.de/themen-abos.php themenbezogene Warnungen individuell in der App aktiviert werden. Darunter beispielsweise offizielle Produktrückrufe oder auch sicherheitsrelevante Informationen wie Betriebsstörungen, ein großer Besucherandrang oder gesperrte Eingänge zu einzelnen Veranstaltungen.
Warnung vor bestimmten Risiken
Eine weitere kostenfreie Warn-App, allerdings von einem Privatunternehmen, nämlich der Marktplatz GmbH – Agentur für Web & App, ist die Bürger Info Warn-App, kurz BIWAPP. Neben den Unwetter- und sonstigen Katastrophenwarnungen, wie sie bei Katwarn und NINA enthalten sind, werden hier teils auch regionale Störungen wie Vollsperrungen von Straßen oder Schulausfälle angezeigt.
Allerdings werden nach Angaben des App-Anbieters die regionalen Störungen nur von den aktuell rund 60 der insgesamt 401 Landkreise, Kreise und kreisfreien Städten gemeldet, die Kunden des App-Anbieters sind. Der Nutzer kann bei BIWAPP auswählen, ob zusätzlich zu den Katastrophenmeldungen über weitere Gefahrensituationen wie Unwetter, Hochwasser, sonstige Großschadenrisiken, aber auch Chemieunfälle, Schulausfälle, Verkehrsinformationen, (Tier-)Seuchen sowie Fahndungsaufrufe der Polizei informiert werden will.
Neben den Apps für Warnungen zu verschiedenen Katastrophenarten gibt es auch Apps, die vor bestimmten Risiken warnen. Dazu gehört die WarnWetter-App des DWD. Sie alarmiert vor Unwetter wie Sturm, Hagel und Starkregen sowie vor Hochwasser, Sturmflut und Lawinen.
Wer vor einem Hochwasser gewarnt werden will, dem steht die Wasserstands- und Hochwasser-Informations-App Mein Pegel zur Verfügung. Sie ist ein Service verschiedener Hochwasserzentralen. Die aktuellen Wasserstandspegel an Flüssen, Bächen oder anderen Gewässern sind auch im Webportal www.hochwasserzentralen.de abrufbar.
Nicht nur auf eine App setzen
Zwar erhält man über die drei Warn-Apps NINA, KATWARN und BIWAPP häufig die gleichen behördlichen Katastrophenwarnmeldungen, allerdings kann es sein, wie auch die letztjährige Flutkatastrophe gezeigt hat, dass Warnmeldungen einer Warn-App nicht oder verspätet beim App-Nutzer ankommen. Experten empfehlen daher, mindestens zwei der genannten Apps zu installieren.
Zusätzlich sollte man die Warnmeldungen in den Medien wie Radio, Fernsehen und Internet sowie mögliche Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr und Polizei sowie Warnhinweise durch Sirenen unbedingt beachten.
Tipps zur Notfallvorsorge von offizieller Stelle
Das Webportal des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie eine bestell- und downloadbare Broschüre und eine herunterladbare Checkliste des BBK enthalten Informationen zur Notfallversorgung. Erläutert wird hier unter anderem, was für Notfälle notwendig ist, um gerüstet zu sein, wenn man tagelang keinen Strom und/oder kein Leitungswasser zur Verfügung hat sowie ein Einkauf von Lebensmitteln nicht möglich ist. Zudem gibt es Tipps, wie man sich vor, bei und nach Katastrophen wie Feuer, Hochwasser oder Unwetter richtig verhalten sollte.
Empfohlen wird den Bürgern unter anderem, Nahrungsmittel und Trinkwasser für mindestens 10 Tage im Haus zu haben. Pro Person wären das zum Beispiel 20 Liter Getränke und 3,5 Kilogramm Getreideprodukte wie Nudeln, Reis und Kartoffeln, 4,0 Kilogramm Gemüse und Hülsenfrüchte, 2,5 Kilogramm Obst – lagerfähig oder im Glas oder Dosen, 2,6 Kilogramm Milch und Milchprodukte, 1,5 Kilogramm Fisch, Fleisch und Eier, knapp 0,4 Kilogramm Fette oder Öle sowie Sonstiges wie Zucker, Salz und Marmelade.
Wichtig sind zudem ausreichende Hygiene- und Arzneimittel wie Seife, Toilettenpapier und eventuell notwendige Medikamente. Bei Stromausfall sind zudem eine Taschenlampe, Ersatzbatterien, Kerzen und Streichhölzer, aber auch ein batteriebetriebenes Radio für den Empfang von Warnhinweisen hilfreich.
In den Ratgebern wird außerdem beschrieben, wie ein Notfallgepäck für den Fall ausgestattet sein sollte, dass man Hals über Kopf die Wohnung verlassen muss. Ein weiterer wichtiger Rat diesbezüglich ist, die wichtigsten Dokumente eventuell in (beglaubigter) Kopie griffbereit zu haben. Gerade im Falle eines Großschadens wie bei einem Hausbrand oder auch einer Überschwemmung kann es zudem nützlich sein, Dokumentenkopien bei Freunden und Verwandten zu deponieren oder als Bilddatei beziehungsweise im PDF-Format in einem Cloudspeicher zu hinterlegen.
Zu allen Fachfragen rund um die Hausrat-, Wohngebäude-, Kfz- sowie sonstigen Sachversicherungen, mit denen sich Schäden am Eigentum durch Brand, Sturm, Hagel und diverse andere Risiken absichern lassen, ist die Fachabteilung Sach der SDV AG gerne für Sie erreichbar:
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