Das Neugeschäft in der Branche ist im Vorjahr um satte 4,5 Prozent gestiegen, wobei vor allem Trends der Vorjahre bestätigt bzw. fortgesetzt wurden. Das bedeutet, mehr Renten- und weniger Kapitalversicherungen, vor allem aber mehr Mischformen statt klassischer Policen. Ein Trend sticht dabei hervor – das Wachstum bei den Lebens- und Rentenversicherungen gegen Einmalbetrag.
Beitragssumme der Neugeschäfte mit Plus von 13,2 Prozent
Die deutschen Lebensversicherer haben im Vorjahr 5,1 Millionen Policen verkauft. Das sind um 4,5 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. nennt diese Zahlen nun in seiner Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2020“. Dabei verzeichnete auch die Beitragssumme der Neugeschäfte einen Zuwachs, und zwar um 13,2 Prozent auf 172,4 Milliarden Euro. Davon entfielen 36,7 Milliarden Euro auf Policen mit Einmalbeträgen, das ist ein Zuwachs von 36,9 Prozent. Policen mit laufenden Beitragszahlungen summierten sich auf 135,7 Milliarden, das ist immerhin noch eine Steigerung von 8,1 Prozent.
Verteilung des Neugeschäftes in der Altersvorsorge
Was die Altersvorsorge betrifft, so wurde hier im Vorjahr vor allem die Renten- und Pensionsversicherungen nachgefragt. Der Anteil an Policenabschlüssen stieg von 41,9 Prozent im Jahr davor auf 44,4 Prozent. Davon gab es die meisten Verträge, nämlich 1,6 Millionen, auf sogenannte Mischformen mit Garantien. Der Zuwachs beträgt hier satte 17,8 Prozent. Dahinter folgen in der Statistik dann die klassischen Policen mit einer Abschlusszahl von 399 000, was ein Minus von 8,3 Prozent ergibt. Die fondsgebundenen Lebensversicherungen verzeichneten 224 000 Abschlüsse, das ist ein Plus von 4,7 Prozent.
Die Kapitalversicherungen mussten in der klassischen Variante ein Minus von 1,9 Prozent hinnehmen und konnten nur mehr mit 453 000 Verträgen punkten. Die fondsgebundene Variante legte hingegen um vier Prozent auf 48 000 Abschlüsse zu. Was die staatlich geförderte private Altersvorsorge betrifft, so gab es im Vorjahr ein Minus von 2,1 Prozent bei der Riesterrente. Die Basisrente, auch als Rürup bezeichnet, legte hingegen um 8,9 Prozent auf 84 000 Neuabschlüsse zu.
Pflegerenten verlieren am stärksten
Abgesehen von der Altersvorsorge sind in der Statistik der Neuabschlüsse die Restschuld-Versicherungen und die Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung am besten vertreten. Doch auch sie mussten im Vergleich zu 2018 ein Minus von sechs Prozent hinnehmen. Dahinter findet sich in der Statistik noch die Risikolebensversicherung mit einem Plus von 1,5 Prozent sowie die Invaliditätspolicen mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent.
Starke Einbußen sind im Bereich der Pflegerenten-Versicherung zu sehen. Bei ihnen kam es im Vorjahr lediglich zu 13 000 Abschlüssen, was einem Minus von 50,9 Prozent entspricht.
Eindeutige Trends
Ein genauer Blick auf die nun veröffentlichte Statistik zeigt, dass sich im Jahr 2019 weitgehend die Trends der Vorjahre bestätigt haben. Das bedeutet, der Rückgang klassischer Lebens- und Rentenversicherungen war ebenso zu erwarten wie der von Risikopolicen.
Deutlich gefragter waren und sind Rentenversicherungen, die als Mischform mit Garantien angeboten werden. Immerhin machte die Branche damit im vergangenen Jahr fast ein Drittel des kompletten Absatzes.
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