Letztes Jahr registrierte die Polizei über 54.230 Wohnungseinbrüche und -einbruchsversuche. Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede bei der Anzahl dieser Delikte in Relation zur Einwohnerzahl.
Rund 149 Wohnungseinbrüche täglich in Deutschland
Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 gab es noch nie so wenige vollendete oder versuchte Wohnungseinbrüche wie in 2021 mit insgesamt 54.236 Wohnungseinbruchsdelikten, die von der Polizei erfasst wurden. Dies geht aus der vom Bundeskriminalamt aktuell herausgegebenen Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 hervor.
Die meisten Wohnungseinbrüche im genannten Zeitraum gab es im Jahr 2015 mit 167.136 Fällen. Dennoch ereigneten sich hierzulande auch in 2021 rein rechnerisch immer noch jeden Tag fast 149 Wohnungseinbruchsdelikte. Davon wurde nicht einmal jedes fünfte aufgeklärt – die Aufklärungsrate der Polizei lag bei 19,5 Prozent.
Die Größe eines Ortes spielt beim Einbruchsrisiko eher eine untergeordnete Rolle, wie die marginalen Unterschiede bei der Tatortverteilung zeigen. So ereigneten sich rund 23 Prozent aller Wohnungseinbrüche in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern, 29 Prozent in Kommunen, die zwischen 20.000 und weniger als 100.000 Einwohner hatten, 21 Prozent in Städten mit einer Größe von 100.000 bis unter 500.000 Einwohnern und 27 Prozent in Großstädten mit mindestens 500.000 Einwohnern.
Die Einbruchsrate beziehungsweise Einbruchshäufigkeit, also die Anzahl der Wohnungseinbrüche und -einbruchsversuche in Relation zur Einwohnerzahl, lag letztes Jahr bundesweit bei 65,2 Wohnungseinbruchsdelikten pro 100.000 Einwohner. Allerdings gab es deutliche regionale Unterschiede bei der Einbruchshäufigkeit auf Bundesländerebene und besonders auf Kreisebene.
Im Bundesland Bremen wurde 11-mal häufiger eingebrochen als in Bayern
Bei den Bundesländern verzeichnete Bayern mit 17,7 Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner die niedrigste Einbruchshäufigkeit. Noch unter der bundesweiten Einbruchsrate lagen Baden-Württemberg mit 29,7, Thüringen mit 42,9, Rheinland-Pfalz mit 45,7, Sachsen mit 48,7, Mecklenburg-Vorpommern mit 57,5, Hessen mit 61,3 und Niedersachsen mit 64,7 vollendeten oder versuchten Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.
Überdurchschnittlich häufig waren Wohnungseinbrecher in folgenden Bundesländern aktiv: Brandenburg mit 73,8, Schleswig-Holstein mit 77,3, Sachsen-Anhalt mit 78,0, Nordrhein-Westfalen mit 103,6, Saarland mit 106,1, Hamburg mit 119,0 und Berlin mit 136,0 Wohnungseinbruchsdelikten pro 100.000 Einwohner.
Die höchste Einbruchsrate wies das Bundesland Bremen mit 184,4 Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner auf. Damit war in Bremen die Einbruchshäufigkeit in Wohnungen letztes Jahr fast dreimal höher als im deutschlandweiten Durchschnitt und sogar knapp 11-mal höher als in Bayern.
Extreme Unterschiede bei der Einbruchshäufigkeit auf Kreisebene
Betrachtet man die Einbruchshäufigkeit in den einzelnen 401 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten, zeigt sich ein noch größerer Unterschied. Insgesamt auf Kreisebene lagen 275 Regionen unter der bundesweiten Einbruchsrate und 126 darüber. Die zehn niedrigsten Einbruchsraten deutschlandweit hatten die bayerischen Landkreise Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (3,0), Oberallgäu (4,5), Bamberg (5,4), Bayreuth (5,8), Schwandorf (6,7), Haßberge (7,1), Freyung-Grafenau (7,7), Ostallgäu (7,8), Miesbach (8,0) und Freising (8,3).
Die zehn Regionen mit den häufigsten Wohnungseinbruchsdelikten waren dagegen alles kreisfreie Städte aus Bremen (HB), Nordrhein-Westfalen (NRW) und Niedersachsen (NI), nämlich Gelsenkirchen (NRW) mit 155,5, Wilhelmshaven (NI) mit 159,6, Krefeld (NRW) mit 161,8, Duisburg (NRW) mit 162,7, Herne (NRW) mit 163,8, Mönchengladbach (NRW) mit 171,8, Bremen (HB) mit 172,4, Bonn (NRW) mit 177,0, Mülheim an der Ruhr (NRW) mit 191,3 sowie Bremerhaven (HB) mit 256,3 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.
Die kreisfreie Stadt Bremerhaven hatte somit letztes Jahr die höchste Einbruchsquote von allen 401 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten. Damit wurde in Bremerhaven in Relation zur Einwohnerzahl fast viermal häufiger in Wohnungen eingebrochen oder versucht einzubrechen als im bundesweiten Durchschnitt und sogar knapp 87-mal häufiger als im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, der Region mit der niedrigsten Einbruchsrate.
Nicht in allen Regionen nahm die Einbruchshäufigkeit ab
Gegenüber dem Vorjahr ist 2021 die Anzahl der polizeilich registrierten Wohnungseinbrüche deutschlandweit um fast 28 Prozent, nämlich von 75.023 auf 54.236 polizeilich erfasste Fälle gesunken. Allerdings reduzierte sich die Einbruchshäufigkeit nicht in allen 401 Regionen auf Kreisebene, sondern nur in 332 Regionen. In den restlichen 69 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten hat sich die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Relation zur Einwohnerzahl erhöht.
Besonders drastisch war die Erhöhung der Einbruchsrate im Landkreis Passau. Dort stieg sie binnen eines Jahres von 7,8 auf 30,5 Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner und war damit in 2021 um 292 Prozent höher als in 2020. Ebenfalls eine deutliche Erhöhung, nämlich um über 162 Prozent, gab es jeweils bei der Einbruchshäufigkeit in den Landkreisen Hof – die Einbruchsrate stieg hier von 16,9 auf 44,3 – und im Rheingau-Taunus-Kreis, dort wuchs die Einbruchsquote von 29,9 auf 74,4 an.
Die größte Reduzierung bei den Einbruchsraten wiesen dagegen die kreisfreie Stadt Bamberg und der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim auf. Bamberg hatte im Jahr 2020 55,6 Einbrüche pro 100.000 Einwohner. 2021 waren es nur noch 5,4 Wohnungseinbruchsdelikte je 100.000 Einwohner und damit über 90 Prozent weniger als noch im Vorjahr. In der Region Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim reduzierte sich die Einbruchsrate im gleichen Zeitraum um mehr als 82 Prozent, nämlich von 16,8 auf 3,0 Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner.
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