Noch nie wurden laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik seit der Wiedervereinigung so wenig schwere Diebstähle bei Firmen verübt wie letztes Jahr. Doch insgesamt waren es immer noch bundesweit rund 86.200 derartige Delikte. Die Statistikdaten zeigen zudem die Schadenhöhe und welche Firmenarten am häufigsten betroffen waren.
287 Millionen Euro Schäden durch schwere Diebstähle bei Firmen
Wie aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 (PKS 2021) des Bundeskriminalamtes (BKA) hervorgeht, gab es im vergangenen Jahr 86.197 schwere Diebstähle bei Firmen wie Fabriken, Büros, Werkstätten, Lagerhallen, Banken, Gaststätten, Hotels, Postfilialen und Warenhäusern.
Das waren fast 24 Prozent weniger Fälle als letztes Jahr und der siebte Rückgang auf Jahressicht in Folge. Seit der Wiedervereinigung gab es zudem noch nie so wenig schwere Diebstähle bei Firmen als 2021. Die meisten dieser Delikte, nämlich 362.841, wurden 1993 von der Polizei registriert.
Als schwerer Diebstahl werden gemäß §§ 243 und 244 Strafgesetzbuch insbesondere ein Einbruch-Diebstahl sowie ein Diebstahl, bei dem eine Waffe mitgeführt wird, bezeichnet – nicht dazu zählen Ladendiebstahl oder die einfache Wegnahme fremder Sachen, ohne einen Einbruch zu begehen. Insgesamt verursachten die Diebe bei den betroffenen Firmen gemäß den Angaben der BKA letztes Jahr knapp 287 Millionen Euro Schäden durch schwere Diebstähle bei Firmen.
Büros, Fabriken und Werkstätten waren bei den Dieben besonders beliebt
Aus der PKS 2021 geht zudem hervor, dass über die Hälfte aller schweren Firmendiebstähle, nämlich fast 52 Prozent beziehungsweise 43.684 Diebstähle, und damit anteilig die meisten dieser Delikte Büros, Diensträume, Fabriken, Lagerhallen und Werkstätten betrafen. Nur rund jeder fünfte polizeilich registrierte Firmendiebstahl konnte aufgeklärt werden.
Zwar ist die Anzahl der schweren Diebstähle bei den genannten Firmenarten gegenüber dem Vorjahr um etwa 21 Prozent gesunken, die Schadensumme war jedoch im Jahresvergleich sogar um fast 48 Prozent höher. Konkret registrierte die Polizei durch die schweren Diebstähle in 2021 bei den genannten Firmenarten Schäden in Höhe von über 223 Millionen Euro, das sind fast 78 Prozent der Schadensumme durch diese Delikte bei allen Firmen. 2020 lag die Schadenhöhe noch bei rund 151 Millionen Euro.
In fast allen Bundesländern gab es einen Rückgang bei der Anzahl der schweren Diebstähle bei den genannten Firmenarten in Höhe von knapp 13 bis 36 Prozent, nur in Bremen hat sich die Zahl dieser Delikte um 18 Prozent erhöht.
Hoher Diebstahlrückgang beim Hotel- und Gaststättengewerbe
Von allen schweren Firmendiebstählen wurden zudem 39 Prozent beziehungsweise 33.301 Diebstähle an oder in Warenhäusern, Verkaufsräumen, Kiosken, Selbstbedienungsläden und Schaufenstern verübt. Die Schadensumme lag hier bei rund 41 Millionen Euro – etwa 14 Prozent der Gesamtschadensumme. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Delikte hier um 21 Prozent und die dabei verursachte Schadenhöhe um 20 Prozent zurückgegangen.
Circa 9 Prozent der schweren Firmendiebstähle beziehungsweise 8.159 dieser Straftaten betrafen außerdem Gaststätten, Kantinen, Hotels und Pensionen. Die Schadensumme lag hier laut PKS 2021 bei nicht ganz 10 Millionen Euro, was etwa 3 Prozent der Gesamtschadensumme aller Firmen entspricht. Bei diesen Firmenarten gab es gegenüber 2020 den größten Rückgang der schweren Diebstähle und der dadurch verursachten Schadensumme. Insgesamt wurden 2021 in Gaststätten, Hotels und ähnlichen Betrieben rund 42 Prozent weniger schwere Diebstähle begangen.
Die Schadensumme ist in 2021 im Vergleich zu 2020 sogar um fast 92 Prozent zurückgegangen – 2020 lag die Schadenhöhe laut Polizei bei über 117 Millionen Euro. Ursache für diesen starken Rückgang dürften unter anderem die Corona-bedingten Maßnahmen wie der Lockdown sein, der besonders das Hotel- und Gaststättengewerbe betraf. Nicht zuletzt durch die damit verbundenen Umsatzeinbrüche und weniger gut gefüllten Kassen waren diese Firmenarten in 2021 für die Diebe wohl weit weniger interessant als früher.
Ein weiteres Prozent aller schweren Firmendiebstähle beziehungsweise 1.053 derartige Delikte wurden letztes Jahr bei Banken, Sparkassen, Postfilialen und ähnlichen Firmen verübt. Die Schadenhöhe betrug hier über 12 Millionen Euro und damit etwas mehr als vier Prozent der Gesamtschadensumme dieser Delikte bei Firmen. Die Anzahl der Diebstähle ist im Vergleich zu 2020 bei Geldinstituten und Versanddienstleistern um 23 Prozent zurückgegangen, die Schadensumme jedoch nur um etwa 11 Prozent.
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