Die Grundfähigkeitsversicherung – weitgehend unbekannt und dennoch wichtig

Wer in seinem Beruf mehrheitlich körperlich tätig ist, der ist der Meinung, seine Einkommensmöglichkeiten entsprechend absichern zu müssen. Doch mehr als die Hälfte der Befragten einer Studie kennt dabei die Grundfähigkeitsversicherung nicht.

Befragung ergibt eindeutiges Bild

Eine aktuelle Studie von Sirius Campus, bei der 1000 Personen befragt wurden, zeigt, dass ein Bewusstsein für die Absicherung der eigenen Erwerbsfähigkeit durchaus vorhanden ist. Diese steigt auch mit zunehmendem Alter und dem Grad der körperlichen Betätigung. 38 Prozent der Befragten gaben dies an, wobei als die größten Belastungen die Körperhaltung sowie schwere physische Arbeit und Stress mit knapp 60 Prozent angegeben wurden, jeweils 35 Prozent nannten Lärm und einseitige körperliche Belastung als Risiko für eine spätere Erkrankung, die das Erwerbsleben unmöglich macht.

 

Demgegenüber standen in der Befragung allerdings nur 7 Prozent der Befragten, die über eine gute Kenntnis der Grundfähigkeitsversicherung verfügten. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer wussten gar nicht Bescheid über die Möglichkeiten der gezielten Absicherung der elementaren Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten wie Sehen, Hören und Gehen bzw. Autofahren etc.

 

Verschiedene Gründe für Unkenntnis

Die Gründe, warum viele Menschen auf die eigentlich mehr als notwendige Absicherung verzichten, sind in der Studie ebenfalls deutlich erkennbar. Demnach fehlen einem Drittel der Befragten einfach die finanziellen Mittel, um eine Absicherung abzuschließen. Dazu kommen Bedenken, dass sich Versicherer im Fall der Fälle, dass ein Versicherungsfall eintritt, nicht mehr ganz fair sind und ohne Rechtsstreit Zahlungen leisten.

 

Was ist die Grundfähigkeitsversicherung?

Wie der Name schon sagt, ist die Grundfähigkeitsversicherung eine Police, die bestimmte Grundfähigkeiten absichert. Gehen diese beispielsweise durch schwere Krankheit oder einen Unfall für einen längeren Zeitraum verloren, leistet die Versicherung in Form einer monatlichen Rente Zahlungen.

 

Welche Grundfähigkeiten von der Versicherung umfasst sind, hängt vom jeweiligen Taif ab. Meist sind es jedoch elementare Fähigkeiten wie Sprechen und Gehen oder der Gebrauch eines Armes. Manche Tarife umfassen auch den Schutz geistiger Fähigkeiten und zahlen auch bei psychischen Erkrankungen. Kann der Versicherungsnehmer über einen Zeitraum  von mindestens sechs Monaten seine Grundfähigkeiten nicht mehr allumfassend nutzen, wird die vereinbarte Rente ausbezahlt.

 

Die meisten Versicherer haben in den Katalog der Versicherungsleistungen auch eine Absicherung der Pflegebedürftigkeit aufgenommen. Das bedeutet, dass bei notwendiger Unterstützung im Alltag ebenfalls eine Zahlung geleistet wird.

 

Einfachere Abwicklung als bei BU

Eine Leistungsprüfung ist meist bei der Grundfähigkeitsversicherung einfacher als bei der BU. Denn dort wird häufig ziemlich aufwändig in Form von Gutachtern geklärt, ob der Grad einer Berufsunfähigkeit, die ja zu mindestens 50 Prozent für einen Leistungsbezug vorhanden sein muss, vorliegt.

 

Die Grundfähigkeitsversicherung hat hier einfachere Regeln, wenn auch festzuhalten ist, dass mit dieser Police nicht automatisch die Fähigkeit, seinen Beruf auszuüben, abgesichert ist.

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