Generation Mitte: pessimistischer Blick auf die eigene Rente

Den meisten der 30- bis 59-Jährigen ist bewusst, dass sie mit der gesetzlichen Altersrente allein ihren bisherigen Lebensstandard im Rentenalter nicht halten können. Zudem wächst die Zahl derer, die fürchten, dass auch ihre finanzielle Vorsorge für das Alter insgesamt nicht ausreichen wird. Dies belegt eine aktuelle Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Vielen „Leistungsträgern“ wird die gesetzliche Rente nicht reichen

Die Generation Mitte zählt hierzulande zu den Leistungsträgern der Gesellschaft, wie die Daten des Mikrozensus, einer der größten Haushaltsbefragungen, die jährlich von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder durchgeführt werden, belegen. Laut Mikrozensus hatten 2021 über 82,3 Millionen Personen ihren Hauptwohnsitz in Deutschland. Davon waren mehr als 34,2 Millionen Bürger zwischen 30 und 59 Jahre alt und zählten damit zur Generation Mitte.

Von dieser Altersgruppe waren 28,8 Millionen Personen erwerbstätig. Damit gehörten über 69 Prozent aller knapp 41,6 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland der Generation Mitte an, obwohl der Anteil der 30- bis 59-Jährigen an der Gesamtbevölkerung mit 42 Prozent deutlich niedriger ist. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) erwirtschaftet die Generation Mitte zudem über 80 Prozent der steuerpflichtigen Einkünfte.

Seit fast zehn Jahren führt das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des GDV jedes Jahr eine repräsentative Umfrage durch, die sich unter anderem mit den Einstellungen, Erwartungen und Ängsten dieser Altersgruppe beschäftigt. Für die neuste Studie haben die Markt- und Meinungsforscher im Herbst 2022 insgesamt 1.050 Personen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt.

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen unter anderem, dass die Sorge um das finanzielle Auskommen im Alter wächst. So sind 81 Prozent der Generation Mitte der Ansicht, dass sie später von ihrer gesetzlichen Altersrente allein nicht leben können. Rund jeder neunte Befragte (11 Prozent) geht sogar davon aus, dass diese Rente nicht einmal für eine minimale Existenzabsicherung reichen wird.

Mehrheit fürchtet finanzielle Einschnitte im Alter

Den meisten ist also bewusst, dass sie neben der staatlichen Altersrente oder Pension eine private Altersvorsorge benötigen. Allerdings fürchten rund 48 Prozent, dass sie aktuell noch zu wenig für ihre eigene Altersvorsorge zurücklegen, um eine drohende Absicherungslücke im Alter zu verhindern. Bei der Befragung im Jahr 2017 hatten noch erheblich weniger, nämlich 41 Prozent, diese Sorge.

Umgekehrt bezeichnen nach Angaben des GDV-Hauptgeschäftsführers Jörg Asmussen „nur noch 30 Prozent der 30- bis 59-Jährigen die eigene Absicherung fürs Alter als ausreichend“ – vor sechs Jahren waren es noch 38 Prozent.

Wie pessimistisch die Generation Mitte ihre finanzielle Lage im Rentenalter sieht, zeigen folgende Umfrageergebnisse: Mehr als jeder Zweite (51 Prozent) rechnet damit, dass er im Alter sparsamer sein muss, um finanziell über die Runden zu kommen.

Jeder Fünfte (20 Prozent) ist sogar der Ansicht, dass im Rentenalter seine Einkünfte knapp sein werden oder gar nicht ausreichen, um damit den Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln finanzieren zu können. Nicht einmal jeder Vierte (24 Prozent) geht davon aus, dass er im Alter finanziell sorgenfrei leben kann.

Viele Jüngere kümmern sich noch nicht um ihre Altersvorsorge

„Wegen der momentan insgesamt angespannten wirtschaftlichen Lage sinkt der Anteil der mittleren Generation, der sich bereits mit der eigenen finanziellen Situation im Alter auseinandergesetzt hat“, so Asmussen. Im Detail beschäftigten sich 2019 und 2020 jeweils 62 Prozent der 30- bis 59-Jährigen mit dem Thema, 2022 waren es dagegen nur noch 56 Prozent – der bisher niedrigste Wert seit dem Studienbeginn im Jahr 2013.

Die aktuelle Befragung hat zudem ergeben, dass sich die meisten erst mit steigendem Alter für ihr finanzielles Auskommen im Ruhestand interessieren: Nur jeder dritte 30- bis 39-Jährige hat sich bisher mit seiner voraussichtlichen finanziellen Lage im Rentenalter befasst, bei den 40- bis 49-Jährigen waren es dagegen bereits 57 Prozent und bei den 50- bis 59-Jährigen lag der Anteil bei 75 Prozent.

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