Meist verhält es sich so, dass Makler im Zweifel die Arbeitgeber bezüglich der Betriebsrente beraten. Sie sollten aber auch über die Bedürfnisse der Arbeitnehmer Bescheid wissen. Ein wichtiges Kriterium ist die Tatsache, dass mit der betrieblichen Altersvorsorge Steuern gespart werden sollen. Weitere Fakten und Motive zeigt nun eine entsprechende Studie auf.
bAV als wichtiges Standbein für Versicherungsmakler
Der Umsatz mit der betrieblichen Altersvorsorge ist ein wichtiger Pfeiler im Geschäftsfeld des Versicherungsmaklers. Laut aktuellen Zahlen, die von freien Vermittlern gemeldet wurden, entfallen 27,4 Prozent des aktuellen Geschäftsumsatzes auf die bAV. Für die nächsten fünf Jahre wird eine leichte Steigerung auf 27,9 Prozent erwartet, womit dieses Versicherungsprodukt der derzeit größte Umsatzbringer ist.
Konsequente Aufklärung für Arbeitnehmer ist wichtig
Im Jahr 2018 betrug die vermittelte gesamte Beitragssumme der befragten Vermittler in Sachen bAV im Schnitt 1,6 Millionen Euro. Die größte Herausforderung ist die konsequente Überzeugungsarbeit für die Arbeitgeber, doch dabei dürfen die Arbeitnehmer nicht außen vor gelassen werden.
Hier gilt zu beachten, dass mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer, konkret 56 Prozent, sogar Eigenbeiträge für ihre Betriebsrente leisten. Bemerkenswert ist, dass Männer mit einer Beteiligung von 65 Prozent mehr dazu bereit sind als Frauen, bei denen der Anteil bei 46 Prozent liegt. Dies hat eine Studie des Risikoberaters Aon ergeben, der zu dieser Thematik insgesamt 1000 Arbeitnehmer aus Unternehmen, die mehr als 10 000 Beschäftigte haben, befragte. Demnach sind diese besser über die bAV informiert als ihre Kollegen aus KMUs.
Wichtige Motive für die Entgeltumwandlung
Bei vielen – genauer gesagt, bei 24 Prozent – liegt die Hauptmotivation der Entgeltumwandlung darin, dass der Arbeitgeber etwas dazu zahlt. Ein weiteres Motiv ist der Wunsch der finanziellen Sicherheit im Alter. Auch die Nutzung von Steuervorteilen bewegt viele Arbeitnehmer, der bAV zuzustimmen. Der verpflichtende Arbeitgeberzuschuss für neue Entgeltumwandlungs-Vereinbarungen, der seit 2019 gilt, könnte die 24 Prozent-Marke noch nach oben schnellen lassen.
Gründe, die aus Arbeitnehmersicht gegen eine bAV sprechen
Fast die Hälfte der Arbeitnehmer, nämlich 44 Prozent, zahlen hingegen nichts von ihrem Gehalt oder Lohn in die bAV ein. Hier ist der wichtigste Grund, dass das Einkommen schlicht nicht zulässt, derartige Ausgaben zu tätigen. Zu diesem Ergebnis kommt die oben erwähnte Studie, die diese Aussagen von fast 19 Prozent der Befragten festhält. Beschäftigte, die als Geringverdiener einzustufen sind ebenso wie Teilzeitkräfte und aus den Branchen Handel bzw. Logistik, nennen diesen Grund für die Nichteinzahlung am häufigsten.
Knapp 14 Prozent der Arbeitnehmer halten das Thema bAV einfach für zu kompliziert, obwohl sie eigentlich dazu bereit wären, eigene Beiträge für eine Betriebsrente zu zahlen. Diese Botschaft erstaunt dann doch angesichts der guten bAV-Dotierung in der Großindustrie. Die Auskunft der Studie dazu fällt einfach aus. Denn laut ihr halten Arbeitnehmer die bAV für die zweitwichtigste Säule der Altersvorsorge nach der gesetzlichen Rente.
Gute Informationslage
Im Grunde genommen fühlen sich Mitarbeiter bei Großunternehmen über die bAV gut informiert. Immerhin knapp 80 Prozent der Befragten wissen Bescheid, dass im Unternehmen eine Betriebsrente geleistet wird, auch wenn die Höhe nicht immer exakt bekannt ist. Konkret wissen 44 Prozent der Arbeitnehmer über die Höhe der Betriebsrente, die sie später erhalten werden, Bescheid.
Je älter ein Arbeitnehmer ist und je höher sein Einkommen ist, desto mehr weiß er auch über die bAV. Im Gegensatz dazu können lediglich 27 Prozent der Geringverdiener ihre bAV benennen.
Steuerersparnis als wichtiger Grund
Seit 2018 gibt es vom Gesetzgeber eine bessere steuerliche Förderung der Eigenbeträge von bis zu 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze. Arbeitnehmer sind meist grundsätzlich bereit, sich an der Alterssicherung zu beteiligen – vor allem, wenn sie dadurch Steuern sparen können oder Arbeitgeberzuschüsse genutzt werden können. Auch Teilzeitkräfte sind an steuerlichen Vorteilen und Zuschüssen des Arbeitgebers interessiert, hingegen ist eine drohende Versorgungslücke weniger Anreiz, selbst mehr zu investieren.
Kleines Detail am Rande: Laut Studie sind 84 Prozent der Arbeitnehmer sogar dazu bereit, für eine Altersvorsorge auf Konsum zu verzichten. Durchschnittlich würden 37 Prozent der Befragten zugunsten der Sicherung der Altersbezüge auf 500 Euro Konsum pro Jahr zu verzichten. Weitere 22 Prozent würden sogar bis zu einer Summe von 1000 Euro Einschränkungen in Kauf nehmen.
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