Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt bei Weitem nicht alle Kosten, die beispielsweise im Krankheitsfall oder für die Gesundheitsvorsorge anfallen. Dies ist sicherlich mit ein Hauptgrund dafür, dass die Anzahl derer, die sich über eine private Krankenzusatzversicherung absichern, seit Jahren steigt. Zwei Bereiche werden dabei besonders häufig abgesichert.
Jeder Dritte ist über eine Krankenzusatzpolice versichert
Nach den aktuellen Daten des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) für das Berichtsjahr 2020 – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – hat statistisch gesehen jeder dritte Einwohner Deutschlands einen Kostenschutz über eine private Krankenzusatzversicherung. Einige dieser Versicherten haben zudem zwei oder mehr Krankenzusatzpolicen unterschiedlichster Art.
Konkret waren 2020 von den insgesamt knapp 83,16 Millionen Bürgern rund 27,45 Millionen Personen – davon 21,48 Millionen gesetzlich und 5,97 Millionen privat Krankenversicherte – über eine solche Police abgesichert.
Das sind 25 Prozent beziehungsweise 5,48 Millionen Versicherte mehr als noch vor zehn Jahren. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht. Im genannten Zeitraum betrug der jährliche Zuwachs zwischen 1,3 und 3,6 Prozent.
Vielen ist bewusst, dass ein Zahnersatz teuer werden kann
Von allen 73,27 Millionen Personen, die 2020 über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) geschützt waren, hatten, wie bereits genannt, 21,48 Millionen eine private Zusatzabsicherung – ebenfalls ein neuer Rekordwert. Seit 2010 hat sich damit die Anzahl derer, die neben der GKV zusätzlich über Ergänzungspolicen abgesichert sind, sogar um über 30 Prozent beziehungsweise 4,96 Millionen Personen erhöht – der Anstieg pro Jahr lag zwischen 1,4 und 4,0 Prozent.
Die meisten GKV-Zusatzpolicen entfielen auf den Zahnbereich. Rund 17,04 Millionen gesetzlich Krankenversicherte hatten 2020 einen Schutz über eine Zahnzusatzversicherung. Solche Tarife erstatten je nach Vereinbarung ganz oder teilweise die Kosten für einen Zahnersatz wie Brücken und Implantate, für Zahnbehandlungen, Inlays und Kieferorthopädie, die die GKV nicht oder nicht komplett übernimmt.
Knapp 8,21 Millionen Personen verfügten über eine GKV-Ergänzungspolice für ambulante Leistungen wie die Übernahme von Zusatzkosten für Medikamente, Brillen, Hörgeräte und Vorsorgeuntersuchungen, die üblicherweise die GKV-Versicherten selbst zu tragen hätten.
Über 6,29 Millionen Personen hatten zudem eine Krankenhauszusatzversicherung abgeschlossen, die beispielsweise die Mehrkosten für die Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer und/oder die Chefarztbehandlung erstattet.
Der häufigste Zusatzschutz: die Auslandsreisekrankenversicherung
Zudem gibt es einige Krankenzusatzpolicen, die nicht nur von GKV-Versicherten, sondern auch von Personen, die über eine private Krankenvollversicherung abgesichert sind, abgeschlossen werden. Neben den bereits genannten GKV-Ergänzungspolicen waren im Berichtsjahr 7,57 Millionen Personen über eine Krankenhaustagegeld- und 3,71 Millionen Bürger über eine Krankentagegeldversicherung abgesichert.
Außerdem hatten 2,64 Millionen Personen einen zusätzlichen Schutz über eine Pflegetagegeldversicherung, 921.300 Menschen über eine staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung und 367.100 Einwohner über eine Pflegekostenpolice.
Neben den genannten Zusatzpolicen gibt der PKV-Verband an, dass im Jahr 2020 für fast 27,68 Millionen Bürger eine Auslandsreisekrankenversicherung bestanden hat. Jeder dritte Einwohner Deutschlands verfügte somit über einen separaten Krankenschutz bei Auslandsreisen.
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