Eines vorweg – bei der betrieblichen Altersvorsorge bleibt die Entgeltumwandlung der beliebteste Förderweg, während Riester kaum eine Rolle spielt. Zudem zeigt die neunte Trägerbefragung zur bAV 2019 des Bundesarbeitsministeriums, dass die gezahlten Beiträge der aktiv Versicherten leicht gestiegen sind.
Aktiv Versicherte nehmen zu
Im Dezember 2019 gab es bei den Trägern der betrieblichen Altersvorsorge Beiträge für mehr als 21 Millionen aktiv Versicherte. Das ist gegenüber dem Dezember im Jahr 2017 eine deutliche Steigerung um 2,5 Prozent bzw. 509 000 Personen. Knapp 15,2 Millionen Versicherte kommen aus der Privatwirtschaft, ca. 5,8 Millionen aus dem öffentlichen Bereich. Diese Zahlen ergab eine Befragung der bAV-Träger durch Kantar Public, der diese im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchführte.
Der Forschungsbericht „Trägerbefragung zur betrieblichen Altersversorgung 2019“ ist als empirische Untersuchung anzusehen, die die Situation und Entwicklung der Vorsorgeform untersucht. Das BMAS wertet in der Folge die Daten aus, seit 2003 nun zum neunten Mal.
Studie als Befragung angelegt
Die Studie lief in Form einer Befragung von Pensionskassen, Pensionsfonds, aber auch Lebensversicherungen, die betriebliche Direktversicherungen offerieren, und öffentliche Zusatzversorgungsträger. Die Daten in Bezug auf die Direktzusagen und Unterstützungskassen, haben wiederum die Geschäftsstatistiken des Pensions-Sicherungs-Vereines als Basis.
Zudem lieferten auch Daten aus den Geschäfts- und Verbandsstatistiken der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht sowie des GDV in die Auswertung ein. Zu all dem in Ergänzung machte das Ministerium eine Umfrage zum Thema „Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge“ unter allen Beschäftigten, die sozialversicherungspflichtig sind. Demnach gab es Ende 2019 knapp 45 Prozent unter den 2,14 Millionen befragten Betriebe, die für alle oder zumindest Teile ihrer Mitarbeiter eine bAV eingerichtet hatten.
Förderung über die Entgeltumwandlung
Auch die Förderung der unterschiedlichen Durchführungssysteme wurden von den Sozialforschern genau in Augenschein genommen. Demnach hatten von den 4,741 Millionen Arbeitnehmern, die im Dezember 2019 eine Anwartschaft bei einer Pensionskasse hatten, 44 Prozent von der Möglichkeit Gebrauch, eine Entgeltumwandlung in Anspruch zu nehmen. Auffällig ist, dass der Anteil der Frauen dabei bei 48 Prozent und damit deutlich höher als bei den Männer, wo er 42 Prozent betrug, lag.
Die Riester-Förderung hingegen spielt in Bezug auf die Pensionskassen nur eine geringfügige Rolle, denn im Dezember 2019 machten nur zwei Prozent der aktiv Versicherten von dieser Fördermöglichkeit Gebrauch.
Die Beiträge der Pensionsfonds steigen
Die meisten aktiv Versicherten setzen bei ihrer Anwartschaft bei Pensionsfonds auf eine Entgeltumwandlung. Im Dezember 2019 waren es 58 Prozent der Versicherten, wobei es kaum nennenswerte Unterschiede zwischen Männern und Frauen gab. Damit ist ein leichter Rückgang des Anteils über der über die Entgeltumwandlung finanzierten Anwartschaften bei Pensionsfonds zu erkennen.
Ähnlich wie bei den Pensionskassen ist der Anteil derer, die hier auf eine Riester-Förderung setzen, sehr gering, denn nur ein Prozent der männlichen und weiblichen aktiv Versicherten nutzten diese.
Die durchschnittlichen Beiträge lagen laut Forschungsbericht auf einem Wert von ca. 108 Euro pro Monat und damit um fünf Euro höher als noch 2017. Festzuhalten ist, dass der durchschnittliche Beitrag bei der Entgeltumwandlung bei 85 Euro und damit deutlich niedriger als für die aktiv Versicherten liegt.
Bei den Direktversicherungen spielt Riester keine Rolle
Die mehr als 8,4 Millionen bedienten Direktversicherungs-Verträge, die es im Dezember 2019 gab, hatten zu 61 Prozent eine Entgeltumwandlung als Basis. Dieser Anteil blieb seit 2017 konstant, wobei der Anteil der Männer bei 62 Prozent und damit etwas höher lag als bei den Frauen, wo er 60 Prozent betrug.
Die Riester-Förderung spielt bei der Direktversicherung noch weniger eine Rolle als bei den anderen Durchführungswegen. Denn nur 0,1 Prozent dieser Verträge wurden damit gefördert.
Die Beiträge aus den Direktversicherungen lagen zwischen im untersuchten Zeitraum zwischen 2017 und 2019 bei durchschnittlich 106 Euro, was eine Steigerung von den ursprünglich 98 Euro monatlich bedeutet. Für Männer lag sie bei durchschnittlich 9 Euro, bei Frauen betrug sie ca. acht Euro. Damit lagen die Beiträge zu den Direktversicherungen im Durchschnitt etwas unter denen für die Pensionsfonds und über denen für die Pensionskassen, wo sie 2019 durchschnittlich 90 bzw. 108 Euro betrugen.
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