Wer sich die Statistik über Autokäufe ansieht, wird schnell feststellen, dass es immer mehr Besitzer von Oldtimern in Deutschland gibt. Die meisten schließen für ihre Schmuckstücke eine ganz konventionelle Kfz-Versicherung ab, obwohl es eine spezielle Oldtimerversicherung mit einigen Vorteilen gibt. Darauf sollten auch Makler ihren Focus richten.
Zulassungszahl stark gestiegen
Die Zulassungsstatistik des Kraftfahrzeug-Bundesamtes ergab zu Beginn des Jahres 2020 eine Zahl von 595 046 zugelassenen Oldtimern in Deutschland. Das ist eine Steigerung um satte 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grundsätzlich werden Fahrzeuge als Oldtimer bezeichnet, deren erste Verkehrszulassung mindestens 30 Jahre zurückliegt. Zudem muss der Zustand weitgehend dem Originalbau entsprechen und die Nutzung muss der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen.
Der gute alte Käfer, der mondäne Borgward oder die Isetta erfreuen sich in Deutschland also wachsender Beliebtheit. Seit den 2010er Jahren hat sich der Bestand nahezu verdreifacht. Der Grund dafür liegt auch darin, dass zahlreiche Marken von Alltagsautos aus den 1970er- und 1980er Jahren wie der Opel Kadett oder aber der Golf 1 mittlerweile das entsprechende Alter aufweisen und damals in großer Stückzahl vom Band in die Garagen der deutschen Bevölkerung fuhren.
Mehrheit setzt auf traditionelle Versicherungen
Auch wenn Old- und Youngtimer, deren Alter zwischen 20 und 30 Jahren liegt, durchaus günstig über individuelle Oldtimerversicherungen versichert werden können, setzt die Mehrheit der Besitzer doch auf eine normale Kfz-Versicherung. Diese doch erstaunliche Information ergab eine Umfrage eines Versicherers, der dazu 304 Oldtimerbesitzer befragte. Demnach gaben nur 35 Prozent an, die Fahrzeuge über einen speziellen Oldtimertarif absichern zu lassen. Elf Prozent der Befragten setzen demnach auf gar keinen Versicherungsschutz.
Makler mit Fachwissen sind gefragt
Wer hier als Makler entsprechendes Fachwissen mitbringt, kann sich ein wachsendes Potential für den Abschluss von Versicherungen sichern. Denn eine ganz spezielle Oldtimer-Police ist meist durchaus günstiger als eine herkömmliche Kfz-Police. Zudem verfügt sie über keinerlei Schadensfreiheitsklassen, was bedeutet, dass der Fahrer auch im Fall eines Unfalles nicht rückgestuft werden kann.
Unterschied bei Schadensfällen
Eine herkömmliche Kfz-Versicherung geht im Schadensfall a la Schwacke-Liste von einem immer geringer werdenden Wert des Fahrzeuges im Laufe seiner Nutzungsdauer aus. Die Oldtimerversicherung setzt hingegen darauf, was das Kfz im Fall eines Verkaufes auf dem freien Markt erzielen kann. Angesichts steigender Preise von Oldtimern ist gerade dieser Aspekt der Versicherung interessant, immerhin legte der Oldtimer-Index, der vom Verband der Automobilindustrie aufgelegt wird, seit 1999 um satte 150 Prozent zu.
Laut oben genannter Umfrage musste jeder zweite Interviewte einen Schaden an seinem Oldtimer hinnehmen, wobei die häufigste Ursache in Lackschäden gefolgt von Blechschäden und Glasbruch lag. Wer sich mit Oldtimern auskennt, weiß, dass gerade diese häufig teuer sind, so etwa gaben ein Drittel der Befragten an, einen Schaden zwischen 2000 und 5000 Euro erlitten zu haben. Knapp ein Viertel musste einen Schaden von mehr als 5000 Euro hinnehmen.
Beratung richtig nutzen
Die derzeitige Entwicklung der zunehmenden Oldtimer in Deutschlands Garagen können Makler geschickt nutzen, um mit den Kunden ins Gespräch zu kommen und zusammen die perfekt abgestimmte Absicherung für die Liebhaberstücke herauszufinden. Immerhin stehen wir am Anfang eines Sommers, den vermutlich viele für Ausfahrten mit der Familie und ihrem Schmuckstück nutzen möchten.
Offizieller Oldtimer-Status ist nicht notwendig
Im übrigen sei darauf hingewiesen, dass viele Versicherer gar nicht auf einen offiziellen Oldtimer-Status in der Police setzen, sondern diesen aufgrund des individuellen Fahrzeugalters von 20 Jahren und mehr sowie einem guten Zustand des KFZ ohnehin möglich machen. Die wichtigste Voraussetzung ist allerdings, dass das Fahrzeug nicht als Alltagsfahrzeug zum Einsatz kommt. Meist ist daher die Jahresfahrtleistung deutlich eingeschränkt.
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