Es liegt eigentlich in der Natur der Sache, dass Menschen, je eingeschränkter sie sind, streitlustiger oder konfliktträchtiger agieren. Das ist und war auch im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie so gewesen. Doch in welchen Bereichen ging es besonders strittig zu? Nachstehend die fünf häufigsten Rechtsrisiken aus dem letzten Jahr.
Vertragsstreitigkeiten auf Platz Eins
Die Analysten der Roland Rechtsschutz haben ihre Leistungsfälle aus dem vergangenen Jahr ausgewertet. Demzufolge hatten mehr als 79 000 davon mit dem Vertragsrechtsschutz zu tun. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 20 000 Fälle. Der Grund könnte in den Anti-Corona-Maßnahmen liegen, denn gerade dann konnten etliche vereinbarte Leistungen nicht mehr erbracht bzw. erfüllt werden.
Ein Großteil der rechtlichen Auseinandersetzungen lag im Bereich der Reiseverträge, denn aufgrund von Kontakt- und Reisebeschränkungen mussten viele ihre Reisepläne ändern. Damit fokussierten sich Rechtsanfragen auf Auseinandersetzungen mit Reiseveranstaltern, aber auch Hoteliers und Fluggesellschaften.
Das Auto auf Platz 2
Über einen langen Zeitraum waren Konflikte rund ums Auto bzw. aus dem Straßenverkehr als größtes Rechtsrisiko angesehen. Doch im vergangenen Jahr sind sie auf Platz Zwei abgerutscht. Das bedeutet aber nicht, dass deren Bedeutung nachgelassen hat. Ganz im Gegenteil, der Straßenverkehr birgt nach wie vor ein großes Risiko für rechtliche Auseinandersetzungen, ca. 66 000 Leistungsfälle im Jahr 2020 belegen dies deutlich.
Inhaltlich geht es dabei ebenso um Bußgelder als auch um einen Führerscheinentzug wegen Geschwindigkeitsübertretungen. Auch strafrechtliche Verfahren, beispielsweise wegen Fahrerflucht nach einem Unfall oder fahrlässige Körperverletzung infolge eines Verkehrsunfalles, sind in den Themengebieten der Rechtsstreitigkeiten enthalten.
Auf Platz 3 liegt die tägliche Arbeit
Das drittgrößte Rechtsrisiko für Privatkunden ist am und um den Arbeitsplatz gegeben. Im Vorjahr wurden deshalb im Arbeitsrechtsschutz von der Roland mehr als 44 000 Leistungsfälle finanziell getragen. Damit stieg die Zahl um mehr als 2 000 gegenüber dem Vorjahr 2019. Themengebiete waren vor allem Konflikte rund um die Kurzarbeit, die meist coronabedingt war, ebenso wie Streitigkeiten ums Homeoffice etc.
Schadenersatzforderungen nach Unfällen auf Platz 4 der Statistik
Gab es nach einem Unfall Schadenersatzforderungen, wurde auch dies häufig zum Fall für Rechtsstreitigkeiten. Roland verzeichnete im vergangenen Jahr 41 000 Leistungsfälle, wobei hier vor allem Unfälle, bei denen Menschen körperlich zu Schaden gekommen sind, Thema sind.
Streitigkeiten rund ums Thema Wohnen
Auf dem fünften Platz in der Liste der häufigsten Streitigkeiten, liegt das private Wohnumfeld. Immerhin gab es mehr als 32 000 diesbezügliche Leistungsfälle bei der Roland im vergangenen Jahr. Thematisiert wurden dabei ebenso Konflikte zwischen Mietern und Vermietern wie Nachbarschaftsstreitigkeiten, beispielsweise zu laute Musik oder Kinderlärm.
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