Grundfähigkeitsversicherung vs. Dread Disease Versicherung: Pro und Contras

Wer sich intensiver mit der Absicherung der eigenen Gesundheit bzw. Arbeitskraft auseinandersetzt, der findet neben der Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung auch die Versicherungsformen der Grundfähigkeitsversicherung und der Dread Disease Versicherung. Beide Möglichkeiten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, zeigen jedoch wesentliche Unterschiede.

In Deutschland noch nicht lange auf dem Markt

Beide Versicherungsformen, also sowohl die Grundfähigkeitsversicherung als auch die Dread Disease gibt es noch nicht allzu lange auf dem deutschen Markt. Die Beliebtheit der beiden Versicherungsprodukte ist jedoch gerade in letzter Zeit stark steigend, was sich auch auf die Nachfrage auswirkt.

Unterscheidungsmerkmale der beiden Versicherungsprodukte

Es gibt einige Unterscheidungsmerkmale zwischen Grundfähigkeitsversicherung und Dread Disease, die Versicherungskunden kennen sollten, um die Entscheidung einfacher treffen zu können, welches Produkt das geeignete für den eigenen Bedarf der Vorsorge ist.

Zum einen ist ein Unterscheidungsmerkmal der Eintritt des Leistungsfalles. Denn während die Dread Disease Versicherung bei Eintritt einer schweren Krankheit, akuten Ereignissen oder bei Folgeerscheinungen einer Krankheit und manchmal sogar bei Unfällen leistet, zahlt die Grundfähigkeitsversicherung dann, wenn eine oder mehrere Grundfähigkeiten des Versicherungsnehmers eingeschränkt oder ganz weggefallen sind. Dies ist unabhängig von der Berufsfähigkeit.

Zum anderen stellt die Zielgruppe für die beiden Versicherungsprodukte eine Unterscheidung dar, etwa weil die Dread Disease Versicherung vor allem für Selbstständige, freiberuflich Tätige und Personen, die aufgrund einer Vorerkrankung oder hohem BU-Risiko keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können, geeignet ist. Die Grundfähigkeitsversicherung wiederum ist vor allem für Angehörige von Hochrisikoberufen, aber auch Hausfrauen und Akademiker oder Angestellte geeignet.

Die Kosten der beiden Versicherungsprodukte gestalten sich nach nahezu identen Vorgaben, nämlich nach etwaigen Vorerkrankungen, aber auch dem Alter und dem ausgeübten Beruf.

Einen wesentlichen Unterschied gibt es bei den Leistungen, denn die Dread Disease leistet in Form einer Einmalzahlung, die Grundfähigkeitsversicherung zahlt im Versicherungsfall eine monatliche Rente.

Wozu eine Dread Disease Versicherung oder eine Grundfähigkeitsversicherung?

Die Dread Disease Versicherung dient der Absicherung etwaiger finanzieller Risiken, wenn der Versicherungsnehmer eine schwere Erkrankung erleidet. Mit den Zahlungen aus dieser Police können beispielsweise eine bessere medizinische Betreuung gewährleistet, fällige und offene Kredite bedient oder ein notwendiger Umbau ermöglicht werden.

Leistungen aus der Grundfähigkeitsversicherung wiederum dienen der Absicherung laufender und auch zusätzlich anfallender Kosten aufgrund des krankheits- oder unfallbedingten Verlustes der Grundfähigkeiten.

Damit ist klar, dass bei der Dread Disease eine einmalige Zahlung erfolgt, die rasch verfügbar ist. Damit können notwendige Maßnahmen schnell umgesetzt werden. Doch ist die Versicherungssumme verbraucht, gibt es keinerlei weitere finanzielle Unterstützung oder Leistung. Die Grundfähigkeitsversicherung zeigt hier den Vorteil, dass monatliche Zahlungen auch eher zukunftsgerichtet sind und längerfristig helfen. Damit können laufende Kosten abgesichert werden.

In beiden Fällen gibt es eine Gesundheitsprüfung, wobei die Dread Disease selten aber doch möglicherweise aufgrund von bestimmten Gesundheitsrisiken abgelehnt werden kann. Für die Grundfähigkeitsversicherung gilt, dass eine vereinfachte Prüfung möglich ist, wobei dies dann meist zu einer Begrenzung der Rentenhöhe führt. Eine komplette Ablehnung des Versicherungsschutzes ist eher selten.

Worin liegt der Vorteil von Dread Disease oder Grundfähigkeit?

Der Vorteil der beiden Versicherungsprodukte im Hinblick auf die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen ist vor allem, dass der Eintritt des Leistungsfalles sehr klar geregelt ist. Zudem ist er nicht an die eigene Arbeitskraft gekoppelt. Denn deren Verlust definitiv nachzuweisen, ist oftmals schwierig und kann zu langwierigen Auseinandersetzungen zwischen Versicherungsnehmer und Versicherer führen.

Dank der klaren Definition in beiden Versicherungspolicen, also sowohl der Dread Disease als auch der Grundfähigkeitsversicherung, kommt es im Leistungsfall rascher zu einer Auszahlung. Um es auf den Punkt zu bringen – beide Versicherungen sichern nicht die Berufsfähigkeit, sondern den allgemeinen Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers ab.

Dread Disease leistet rascher

Die Dread Disease Versicherung definiert ganz bestimmte, im Versicherungsvertrag festgelegte Krankheiten bzw. deren Diagnose, um den Leistungsfall auszulösen. Bei der Grundfähigkeitsversicherung geht es dabei immer darum, welche bestimmten Fähigkeiten beeinträchtigt sind. Damit kommt es zu Überschneidungen im Versicherungsschutz, etwa wenn die Dread Disease aufgrund eines Schlaganfalles einen Leistungsfall anerkennt, und die Grundfähigkeitsversicherung dies dann tut, wenn aufgrund des Schlaganfalles der Versicherte das Sprechvermögen einbüßt oder dies erheblich beeinträchtigt ist.

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der Leistungsfall bei der Dread Disease Versicherung klarer definiert ist, wobei darauf zu achten ist, dass dies die im Versicherungsvertrag explizit benannten Krankheiten betrifft. Bei der Grundfähigkeitsversicherung spielt es hingegen keine Rolle, warum es zum Verlust oder zur Beeinträchtigung einer Grundfähigkeit kommt. Doch hier greift der Versicherungsschutz erst dann, wenn die Einschränkung enorm ist oder sogar der Verlust eingetreten ist.

Für Fragen zu beiden Produkten und Angebotserstellungen ist die Fachabteilung LV der SDV AG gerne per Email unter lv@sdv.ag und telefonisch unter 0821 71 008 200 erreichbar!

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