So schadenträchtig sind Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen

Seit 01.März läuft die neue Versicherungssaison für nicht zulassungspflichtige Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen. Grund genug, einen Blick zurückzuwerfen und die Schadenbilanz dieser Klasse unter die Lupe zu nehmen.

Versicherungskennzeichen neu

Die Schadensstatistik der Fahrzeuge mit den Versicherungskennzeichen nahm im Jahr 2019 etwas ab, dafür wuchs der Schadendurchschnitt minimal an. Aus diesem Grund ist der Schadenbedarf, der für die Kalkulation der Prämie herangezogen wird, auch gesunken. Das geht aus einer Statistik, die in Gemeinschaft zwischen Bafin und GDV gemacht wurde, hervor.

War es bisher ein schwarzes Kennzeichen, das diese Fahrzeugklasse mit dem Wagniskennziffer, kurz WKZ,  005 klassifiziert ist, so ist es nun ein blaues. Es gibt auch ein Pilotprojekt, bei dem Halter von Mopeds und Mofas den Versicherungsnachweis zum ersten Mal mittels einer Folie auf einer Trägerplatte aus Kunststoff nachweisen können.

Wer ein Versicherungskennzeichen benötigt

Im Kalenderjahr 2019 gab es in Deutschland ca. 1,7 Millionen Fahrzeuge mit der Wagniskennziffer 005. Das ergeben entsprechende Zahlen aus der Jahresgemeinschafts-Statistik über den Schadensverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2019 hervor. Diese Statistik wird im Jahresturnus von GDV und Bafin herausgebracht, wobei zu bemerken ist, dass darin keine Aufwendungen hinsichtlich der Schadensregulierung zu finden sind.

Die WKZ 005 umfasst laut Statistik neben den Segways und den Elektro-Kleinstfahrzeugen auch Kleinkrafträder. Bei letztgenannter Gruppe handelt es sich vor allem um Mofas und Mopeds, aber auch Mokicks und Roller. Auch motorisierte Krankenfahrstühle, die mit der WKZ 006 klassifiziert sind benötigen ein Versicherungskennzeichen, ebenso wie S-Pedelcs, die in der WKZ 009 zu finden sind. In der gemeinschaftlichen Kraftfahrstatistik sind diese separat zu finden, wobei ein Blick in die aktuelle Statistik eine Anzahl von 56 350 für die WKZ 006 bzw. knapp 27 400 für die WKZ 009 ergibt.

Große Unterschiede abhängig von der Wagnisart

Furhwerke mit der WKZ 005 haben laut Statistik im Jahr 2019 knapp 17 200 Schäden mit einem Schadenaufwand von 49,2 Millionen Euro verursacht. 975 Unfälle von Gefährten mit der WKZ 006 schlugen bei den Versicherern mit 3,1 Millionen Euro zu Buche. Bei 92 Unfällen in der WKZ 009 entstand ein Schaden von rund 246 000 Euro bei den Haftpflichtversicherern.

Der Blick in die Statistik zeigt, dass S-Pedelec am seltensten und Krankenfahrstühle am häufigsten in Unfälle verwickelt sind. Ähnliches ergibt sich bei genauem Hinsehen auf den Schadenbedarf, der bekanntermaßen für die Prämienkalkulation entscheidend ist.

Im Gegensatz dazu waren die Unfallkosten bei Fahrzeugen der WKZ 006 am höchsten und bei denen aus der WKZ 009 am niedrigsten.

Weniger Unfälle sind zu verzeichnen

Zwischen den Jahren 2013 und 2019 gab es hinsichtlich der Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen nur minimale Schwankungen, denn die Zahl lag zwischen 1,65 und 1,71 Millionen Fuhrwerke. Die Schadenhäufigkeit ist allerdings im Vergleichszeitraum deutlich gesunken, und zwar um ein Viertel.

Dafür liegt die durchschnittliche Schadenhöhe je Unfall im Jahr 2019 bei einem neuen Höchstwert von 2 865 Euro. In der Sechsjahressicht gesehen ist also eine Steigerung von mehr als 25 Prozent gegeben, auch wenn diese in naher Vergangenheit sehr minimal war.

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