So wird der Schulweg sicher

Der Schulweg kann gefährlich sein, wie ein Blick in die Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung belegt. Viele Unfallrisiken lassen sich jedoch auch vermeiden. Das fängt bereits bei der richtigen Wahl des Schulweges an.

Fast 70 Prozent der Schulwegunfälle betrafen Fahrradfahrer und Fußgänger

Seit 2015 wurden jedes Jahr zwischen 34.000 und 62.000 Kinder und junge Erwachsene auf dem Weg in den Kindergarten, zur allgemeinbildenden Schule, zur Berufs- oder zur Hochschule bei Verkehrsunfällen so schwer verletzt, dass sie mindestens ärztlich behandelt werden mussten. Dies zeigen die Statistiken über die Schulwegunfälle der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. Etwa acht von zehn Schulwegunfällen betrafen Kindergartenkinder oder Schüler einer allgemeinbildenden Schule wie Grundschule, Mittelschule, Realschule, Gesamtschule oder Gymnasium.

2018 und 2019 waren es noch rund 61.000 und 62.000 Schulwegunfälle im Straßenverkehr. Aufgrund der Schulschließungen und des vermehrten Homeschoolings seit Beginn der Coronapandemie sank die Anzahl dieser Unfälle stark, nämlich auf 41.000 in 2020 beziehungsweise 34.000 in 2021. Es ist leider davon auszugehen, dass es ab diesem Jahr wieder mehr Unfälle werden, da es voraussichtlich keine Schulschließungen mehr wegen Corona geben wird.

Letztes Jahr verunglückten mehr als die Hälfte der Betroffenen, als sie mit dem Fahrrad unterwegs waren. Rund jeder siebte Verunfallte war zum Unglückszeitpunkt zu Fuß, mit einem Tretroller oder auf Inlineskatern auf dem Weg zum Kindergarten oder zur Schule. Rund jeder Achte saß beim Schulwegunfall in einem Pkw und etwa jeder Zwölfte auf einem Kraftrad wie Mofa oder Motorrad. Nur jeder sechzehnte Verunfallte kam zu Schaden, während er für den Schulweg öffentliche Verkehrsmittel wie Schulbus, Straßenbahn oder Zug nutzte.

Der sicherste Schulweg ist nicht immer der kürzeste

Zahlreiche Unfallrisiken auf dem Schulweg lassen sich allerdings vermeiden. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist es, nicht den kürzesten, sondern den sichersten Schulweg zu wählen, also eine Strecke, die möglichst wenige Gefahren enthält.

Vermeiden sollte man beispielsweise Straßen ohne Bürgersteige, Straßenüberquerungen an Stellen ohne Überquerungshilfen wie Ampeln, Unter- oder Oberführung oder Zebrastreifen, unübersichtliche Kreuzungen, Bahnübergänge oder Baustellen. Für Kinder, die mit dem Rad zur Schule fahren, sind zudem Straßen mit Radwegen wichtig.

Ausführliche Tipps, worauf bei einem sicheren Schulweg zu achten ist, enthält der Webauftritt der Unfallforschung der Versicherer (UDV) sowie deren downloadbare Broschüre „Der sichere Schulweg“.

Üben, üben, üben

Grundsätzlich sollte ein Kind im Grundschulalter erst allein den Schulweg absolvieren, wenn es mit den Verkehrsregeln vertraut ist und die gewählte Strecke sicher meistert. Dazu ist es sinnvoll, dass die Mutter, der Vater oder ein anderer Erwachsener gemeinsam mit dem Kind bereits lange vor dem ersten Schultag und auch einige Wochen während der Schulzeit mehrmals den ausgewählten sicheren Schulweg abgeht.

Dabei sollte dem Sprössling erklärt werden, welche Stellen und Situationen, wie das Überqueren einer Straße, gefährlich sind und wie er sich dort zu verhalten hat. Tipps zum Schulwegtraining enthält die kostenlos downloadbare Broschüre „Kinder zu Fuß im Straßenverkehr“ der Deutschen Verkehrswacht e.V.

Ist man überzeugt davon, dass das Kind den Schulweg problemlos allein bewältigen kann, sollte man zur Vorsicht die Rollen tauschen, also sich vom Kind zur Schule führen lassen. Dabei sollten die Eltern nur eingreifen, wenn sich der Sprössling bei einer riskanten Situation offensichtlich nicht richtig verhalten würde.

Mit dem Fahrrad zur Schule

Es gibt übrigens gute Gründe dafür, warum nach Angaben der Deutschen Verkehrswacht Kinder erst nach bestandener Radfahrausbildung, die im dritten oder vierten Schuljahr angeboten wird, alleine mit dem Fahrrad zur Schule fahren sollten. Denn auch wenn bereits manch jüngeres Kind gut Rad fahren kann, ist es in der Regel erst im Alter von neun oder zehn Jahren in der Lage, komplexe Situationen, wie sie im Straßenverkehr vorkommen, richtig zu beurteilen und entsprechend zu handeln.

Jüngere Kinder haben nämlich unter anderem ein engeres Sichtfeld als Erwachsene und können so Gefahrenstellen erst später erkennen, sie lassen sich oftmals noch leicht ablenken und sind häufig noch nicht in der Lage, Entfernungen und Geschwindigkeiten von anderen Verkehrsteilnehmern richtig einzuschätzen. Bevor das Kind allein mit dem Rad zur Schule fährt, sollte man ebenfalls dafür sorgen, dass es sich mithilfe von gemeinsamen Radausflügen über eine längere Zeit den Schulweg einprägt.

Auch Öffi-Fahren will gelernt sein

Für Kinder, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, ist es wichtig zu wissen, wie sie sich an der Haltestelle und im Bus, in der Straßenbahn oder im Zug verhalten müssen. Unter anderem ist zu erklären, mit welchem sicheren Abstand zur Bordsteinkante man auf den Bus oder den Zug warten sollte und warum das Drängeln, Schubsen oder Raufen an einer Haltestelle gefährlich sein kann.

Zudem sollte dem Kind gezeigt werden, wo es sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln am besten hinstellt, um sich sicher festzuhalten. Kleine Kinder sollten sich, sofern ein freier Platz vorhanden ist, besser hinsetzen, da sie im Stehen leichter den Halt verlieren. Weitere Sicherheitstipps je nach gewähltem Verkehrsmittel für den sicheren Weg zum Kindergarten, zur Schule oder zum Studium enthält das Webportal der Deutschen Verkehrswacht.

Hektik vermeiden und Sichtbarkeit erhöhen

Unabhängig vom Alter ist es grundsätzlich wichtig, dass ein Schüler frühzeitig das Haus verlässt, um ohne Eile und Hektik zur Schule gehen zu können. Prinzipiell sollten Eltern ihrem Kind die Angst vor dem Zuspätkommen nehmen und ihm vermitteln, dass es besser ist, sich verkehrssicher zu verhalten, und dass es beispielsweise auf keinen Fall über die Straße laufen sollte, ohne zu schauen, auch wenn das zur Folge hat, dass es einige Minuten zu spät zum Unterricht kommt.

Eltern sollten außerdem darauf achten, dass das Kind bereits vom Weiten für andere Verkehrsteilnehmer zu erkennen ist. Hilfreich sind hier zum einen angebrachte Reflektoren an Schultaschen, Schuhen und Jacken sowie bei Radfahrern auch am Fahrrad, zum anderen sollte die Kleidung des Sprösslings bei Dunkelheit oder Dämmerung hell und am Tag möglichst farbenfroh sein.

Zu allen Fachfragen rund um die Krankenversicherung ist die Fachabteilung KV der SDV AG gerne für Sie erreichbar:
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E-Mail: kv@sdv.ag

 

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