Für mehr Sicherheit im eigenen Garten

Der eigene Garten ist für viele ein Ort der Entspannung und des Ausgleichs. Umso wichtiger ist es, das Unfallrisiko dort so gering wie möglich zu halten. Das sollte nicht nur bei der Gartenarbeit, sondern auch bei der Gartengestaltung berücksichtigt werden.

Schon bei der Gartenplanung Risiken minimieren

Der Garten sollte so angelegt werden, dass er keine Verletzungsgefahren wie Rutsch- und Stolperfallen enthält. Diesbezüglich ist es sinnvoll, auf glatt polierte sowie ungleich hohe Stufen und Bodenplatten zu verzichten. Wer zum Beispiel auf der Terrasse oder als Treppenstufen Holz verwendet, muss darauf achten, dass der Belag auch bei Nässe nicht zur Rutschfalle wird. Eine geriffelte Holzoberfläche bietet mehr Grip als eine glatte.

Bei gepflasterten oder mit Bodenplatten verlegten Wegen oder Treppen gilt es, regelmäßig Moos, Algen und Verschmutzungen wie Kieselsteine oder herabgefallene Blätter zu entfernen, anderenfalls ist die Rutschgefahr groß. Ein stark abfallender Weg kann bei Regen und Glätte ebenfalls schnell zum Rutschproblem werden. Treppen sind hier sicherer. Die Trittfläche der Treppen sollte mindestens 40 Zentimeter und die Stufenhöhe 12 bis 15 Zentimeter betragen.

Außerdem helfen Treppengeländer, Stürze zu vermeiden. Allerdings sollte weder ein Zaun noch ein Geländer scharfe oder spitze Kanten haben. Der Abstand zwischen den Zaunlatten und Geländerstäben ist so zu wählen, dass kein Kind den Kopf durchstecken und darin hängenbleiben kann. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass am Zaun und am Treppengeländer keine Nägel, Holzsplitter oder Metallspäne emporragen.

Auch spitze oder scharfkantige Gegenstände im Rasen wie ein achtlos liegengelassener Rechen oder heruntergefallene Nägel sind zu vermeiden, denn sie können zum Beispiel beim Rasenmähen oder wenn Kinder barfuß im Garten spielen, schnell zu schweren Verletzungen führen. Zudem sollten weder Gartenwerkzeuge – von der Schaufel bis zum Gartenschlauch – noch Spielzeug oder andere Stolperfallen im Garten herumliegen.

Übrigens: Am Wegesrand und neben Treppen sollten keine stachligen Pflanzen und dornigen Büsche gepflanzt werden, anderenfalls drohen bei einem Sturz schwere Augenverletzungen.

Wenn kleine Kinder und Haustiere den Garten nutzen

Besonders wenn kleine Kinder und Haustiere den Garten regelmäßig oder auch nur ab und zu nutzen, sind einige Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. So sollte man unbedingt auf giftige Pflanzen verzichten.

Eine bebilderte Auflistung, welche Garten-, Balkon- und auch Zimmerpflanzen giftig sind, enthalten die kostenlos downloadbaren Ratgeber „Risiko Pflanze – Einschätzung und Hinweise“ des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) und „Vorsicht! Giftig!“ des gemeinnützigen Vereins Aktion Das Sichere Haus e.V. (DSH), der unter anderem von Ministerien, Behörden und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) getragen wird. Entsprechende Übersichten findet man außerdem auf den Websites der DSH und der Giftzentrale Bonn.

Des Weiteren sollte auf die Verwendung von giftigen Unkraut- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln verzichtet werden. Zudem sind Dünger, Pflanzenschutzmittel und auch Gartengeräte kindersicher aufzubewahren. Vorhandene Außensteckdosen sollten mit einer Kindersicherung versehen sein.

Besonders anziehend für Kinder und Haustiere, aber auch lebensgefährlich sind offene Wasserstellen im Garten, wie ein Teich, ein Pool oder eine Regentonne, da ein hohes Ertrinkungsrisiko besteht. Fallen Kleinkinder in eine solche Wasserstelle, können sie bereits bei einer Wassertiefe von nur 10 bis 30 Zentimetern den Kopf nicht mehr eigenständig aus dem Wasser heben und deswegen ertrinken. Ist ein Teich, ein Schwimmbecken oder eine Regentonne vorhanden, sollten diese grundsätzlich nach der Nutzung kindersicher abgedeckt werden.

Die richtige Kleidung für die Gartenarbeit

Immer wieder kommt es auch während der Gartenarbeit zu teils schweren Unfällen. Schuld daran sind häufig eine fehlende Schutzkleidung, ein unsachgemäßer Umgang mit Gartenwerkzeugen, aber auch leichtsinniges Verhalten. Wer beispielsweise aus Bequemlichkeit auf einen Gartenstuhl steigt, um Äste aus einem Baum zu schneiden oder Obst zu ernten, statt eine Leiter zu holen, muss damit rechnen, dass er umkippt.

Wer längere Zeit im Garten beschäftigt ist, merkt häufig nicht, wie stark die Sonne bereits ist. Daher ist ein Sonnenschutz notwendig. Bei sonnigem Wetter beugt beispielsweise eine Kopfbedeckung einem Sonnenstich und die Verwendung von Sonnencreme einem Sonnenbrand vor.

Bei nahezu jeder Gartenarbeit sind zudem ein festes Schuhwerk mit griffigem Profil, lange Hosen und Arbeitshandschuhe unverzichtbar. So schützen Sicherheitsschuhe zum Beispiel vor erheblichen Verletzungen, wenn man versehentlich mit dem Rasenmäher über die eigenen Füße fährt. Feste Arbeitshandschuhe verhindern Schnitt- und Stichverletzungen, beispielsweise beim Entfernen von dornigen Zweigen oder den messerscharfen Blättern des Pampasgrases.

Eine Schutzbrille empfiehlt sich beim Schneiden von Ästen, Bäumen, Hecken und Sträuchern sowie beim Häckseln. Wer laute Gartenwerkzeuge wie einen Laubsauger verwendet, sollte einen Gehörschutz tragen, um Kopfschmerzen oder gar einem Gehörschaden vorzubeugen.

Damit das Arbeitsgerät nicht zur Unfallursache wird

Wer mit dem Rasenmäher, der Motorsense, dem Rasentrimmer oder dem Freischneider arbeitet, muss damit rechnen, dass Steine oder andere kleine Gegenstände hochgeschleudert werden. Diesbezüglich schützen nicht nur feste Schuhe, sondern auch eine lange Hose vor Hautverletzungen, wenn man getroffen wird. Damit auch keine andere Person gefährdet wird, sollte sich während dieser Tätigkeiten im Umkreis von wenigstens fünf Metern kein anderer aufhalten.

Insbesondere bei allen elektrischen Arbeitsgeräten ist es wichtig, sich an die Anweisungen der jeweiligen Bedienungsanleitung hinsichtlich der Handhabung und Wartung zu halten. So muss ein Elektrogerät in der Regel immer ausgeschaltet und, wenn es kabelgebunden ist, auch vom Stromnetz getrennt werden (Stromstecker ausstecken), um es zu reinigen oder zu warten.

Immer wieder verletzen sich Hobbygärtner schwer, weil sie vorhandene Schutzvorrichtungen entfernt oder umgangen haben, da sie der Ansicht waren, so schneller oder komfortabler arbeiten zu können.

Weitere detaillierte Tipps zum Thema Sicherheit im Garten enthält die 60-seitige kostenlos downloadbare Broschüre „Den Garten genießen – Sicher gärtnern“ des DSH und des GDV, aber auch der Webauftritt der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik.

Zu allen Fachfragen rund um die Unfallversicherung ist die Fachabteilung Sach der SDV AG gerne für Sie erreichbar:
Telefon: 0821 71008 400
E-Mail: sach@sdv.ag