Die Hauptgründe für einen stationären Klinikaufenthalt

Laut einer aktuellen Krankenhausstatistik waren im Jahr 2020 nur fünf Leiden die Ursache für über 50 Prozent aller 16,8 Millionen stationär behandelten Krankenhauspatienten. Der dritthäufigste Grund für einen mehrtägigen Klinikaufenthalt sind Verletzungen und Vergiftungen.

Häufigste Diagnose: Krankheit des Kreislaufsystems

Im Jahr 2020 – neuere Statistikdaten liegen noch nicht vor – wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) knapp 17,3 Millionen Patienten in einem der 1.903 Krankenhäuser in Deutschland behandelt. Im Detail wurden knapp 440.000 Personen ambulant versorgt, das heißt, sie waren keinen ganzen Tag im Krankenhaus. Über 16,8 Millionen Patienten waren mindestens einen Tag oder länger in der Klinik. Insgesamt ist damit die Anzahl in 2020 stationär behandelten Personen gegenüber dem Vorjahr um rund 13 Prozent zurückgegangen.

Einen Hauptgrund sehen die Experten von Destatis darin, dass wegen der Corona-Pandemie diverse planbare Behandlungen verschoben wurden: „Die Zahl stationärer Krankenhausbehandlungen war im Jahr 2020 in fast allen Bereichen rückläufig. Besonders deutlich sanken die Zahlen in medizinischen Fachgebieten, in denen nicht dringend erforderliche Behandlungen ausgesetzt werden konnten, um Klinikkapazitäten freizuhalten.“

Eine Destatis-Statistik zeigt zudem, welche der 22 Hauptdiagnosen entsprechend der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (Abkürzung: ICD-10) zu einem stationären Krankenhausaufenthalt führten. Anteilig die meisten Patienten, nämlich über 2,5 Millionen Personen beziehungsweise 14,9 Prozent aller stationär Behandelten, hatten eine Krankheit des Kreislaufsystems (ICD10-I00-I99) wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Venenthrombose. Schon seit Jahren ist dieses Leiden der Hauptgrund für eine stationäre Behandlung.

Fünf Leidensarten sind die Ursache für 54,2 Prozent der Klinikaufenthalte

Die zweithäufigsten Krankheiten von stationären Klinikpatienten waren 2020 gut und bösartige Neubildungen (ICD10-C00-D48), dazu zählt unter anderem Krebs. Fast 1,8 Millionen Patienten und damit 10,5 Prozent aller stationär in der Klinik behandelten Personen hatten diese Diagnose.

Ebenfalls jeder zehnte stationäre Patient (10,2 Prozent), nämlich über 1,7 Millionen Personen, musste aufgrund einer Verletzung oder Vergiftung (ICD10-S00-T98) ins Krankenhaus. Der überwiegende Teil dieser Klinikpatienten, nämlich über 98 Prozent, wurde wegen einer Verletzung und weniger als zwei Prozent infolge einer Vergiftung behandelt. Die anteilig meisten Verletzungen, im Detail rund 20 Prozent, betrafen den Kopf.

Den vierten und fünften Rang der häufigsten Diagnosen bei stationären Patienten belegten zum einen Krankheiten des Verdauungssystems (ICD10-K00-K93) mit fast 1,7 Millionen Personen beziehungsweise 10,0 Prozent aller stationär Behandelten und zum anderen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (ICD10-M00-M99) mit über 1,4 Millionen Patienten (8,5 Prozent). Damit wurden 2020 fast 9,1 Millionen Personen wegen der häufigsten fünf von insgesamt 22 Hauptdiagnosen stationär behandelt, das waren 54,2 Prozent aller stationären Patienten.

Welche Rolle Corona-Infektionen spielten

Die Plätze sechs bis zehn der Diagnosen, die anteilig zu den meisten stationären Klinikaufenthalten führten, belegten Krankheiten des Atmungssystems (ICD10-J00-J99) mit etwas über 1,0 Million Patienten (anteilig 6,1 Prozent), psychische Störungen und Verhaltensstörungen (ICD10-F00-F99) mit knapp 967.000 Patienten (anteilig 5,7 Prozent), Krankheiten des Urogenitalsystems (ICD10-N00-N99) mit fast 963.000 Patienten (anteilig 5,7 Prozent), Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (ICD10-O00-O99) mit knapp 935.000 Patienten (anteilig 5,6 Prozent) sowie Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (ICD10-R00-R99) mit über 673.000 Patienten (anteilig 4,0).

Insgesamt wurden damit von allen 22 Hauptdiagnosen allein durch die zehn häufigsten 81,2 Prozent aller stationären Krankenhausaufenthalte verursacht.

Laut Destatis ist eine COVID-19-Erkrankung keine zulässige Hauptdiagnose nach der ICD-10 – diese Krankheitsfälle sind daher innerhalb anderer Hauptdiagnosen enthalten. Insgesamt wurden 2020 gemäß Destatis etwas mehr als 176.000 Menschen mit oder wegen einer Corona-Infektion stationär behandelt. Hätte es dafür eine eigene Hauptdiagnose geben, hätte sie 2020 nur einen hinteren Rang, nämlich den 18. von 23 Plätzen der häufigsten Hauptdiagnosen belegt.

Wegen psychischer Störungen im Schnitt 23,2 Tage in der Klinik

Die durchschnittliche Verweildauer aller stationär behandelten Patienten lag 2020 bei 7,2 Tagen und hat sich gegenüber den letzten drei Jahren davor nicht verändert.

Auch die Dauer des Krankenhausaufenthaltes bei den Patienten mit den zehn häufigsten Diagnosen entspricht im Schnitt in etwa diesem Wert – mit einer Ausnahme: Patienten, die wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen stationär behandelt wurden, blieben durchschnittlich 23,2 Tage im Krankenhaus.

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