Immer mehr werden Opfer von Cyberkriminellen

Fast 80 Prozent der Internetnutzer waren in den vergangenen zwölf Monaten von Cyberkriminalität betroffen, wie eine repräsentative Umfrage ergab. Das ist ein neuer Negativrekord. Besonders häufig wurden die PCs, Tablets oder Smartphones der Opfer durch Schadprogramme infiziert. Deutlich zugenommen hat zudem das Ausspähen durch Cybergangster.

Acht von zehn Internetuser waren bereits von Cyberattacken betroffen

Eine vor Kurzem veröffentlichte repräsentative Onlineumfrage des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) belegt, dass die Cyberkriminalität seit Jahren deutlich steigt.

Von den im November 2021 dazu befragten 1.011 Internetusern ab 16 Jahren gaben 79 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cyberkriminellen geworden zu sein.

In entsprechenden Bitkom-Umfragen der Vorjahre war der Anteil der Cybercrimeopfer unter den Internetnutzern noch deutlich niedriger – Ende 2020 waren es noch 61 Prozent, Ende 2019 55 Prozent und Ende 2018 sogar „nur“ 50 Prozent.

Die zwei häufigsten Vorfälle: Schadprogramme und Datendiebstahl

Am häufigsten, nämlich in 47 Prozent der Fälle, wurden laut aktueller Umfrage die Endgeräte für die Internetnutzung der Opfer wie PC, Tablet oder Smartphone durch Schadsoftware infiziert. Damit ist der Anteil dieser Cybervorfälle weiterhin hoch – im Vorjahr waren es 48 Prozent.

Einen deutlichen Anstieg gab es beim Datenklau – rund 39 Prozent der Opfer gaben an, dass ihre (persönlichen) Daten von Cyberkriminellen ungefragt an Dritte weitergegeben wurden. Im Vorjahr lag der Anteil diesbezüglich noch bei 33 Prozent.

Ebenfalls zugenommen hat der Betrug beim Online-Shopping. Aktuell waren in den letzten zwölf Monaten 19 Prozent betroffen, bei der Umfrage vor einem Jahr waren es noch 15 Prozent. Deutlich mehr als vor einem Jahr, nämlich 15 Prozent, wurden beim Online-Banking betrogen – bei der Umfrage im Vorjahr waren es noch 10 Prozent.

Nicht jeder schützt seine Daten und Endgeräte bestmöglich

Eigentlich sollte es für jeden, der stationäre oder mobile Endgeräte mit Internetzugang nutzt, selbstverständlich sein, diese bestmöglich gegen Cyberattacken zu schützen und auch die Daten auf diesen Geräten regelmäßig zu sichern. So sollte jedes internetfähige Endgerät, dazu zählen unter anderem Computer, Tablet oder Smartphone, mit entsprechenden Schutzprogrammen wie einer Firewall und einem Virenscanner gesichert werden. Doch während 86 Prozent auf ihrem privaten Computer ein Virenschutzprogramm verwendeten, sind es beim Smartphone nur 43 Prozent.

Viele sichern zudem ihre Daten (Backup) nicht oder nicht regelmäßig in der Cloud oder auf externen Speichern. Laut Umfrage erstellen nur 35 Prozent ein Backup der Daten vom PC auf einem Cloudspeicher und sogar nur 22 Prozent auf sonstigen externen Speichern. Die Daten ihres Smartphones sichern zudem nur 38 Prozent in der Cloud und 31 Prozent auf externen Speichern.

Aus Sicherheitsgründen ist es außerdem notwendig, installierte Programme stets auf dem neuesten Stand zu halten. Doch laut aktueller Umfrage führen über ein Drittel, nämlich rund 36 Prozent, keine regelmäßigen Updates ihrer installierten Anwendungen durch, selbst wenn ihnen dies vorgeschlagen wird.

Sicherheitstipps von Profis

Laut Bitkom ist die Nutzung weiterer zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen noch ausbaufähig: Beispielsweise verwenden lediglich 37 Prozent der Nutzer von Onlinediensten eine sichere Zwei-Faktor-Authentifizierung. „Hierbei muss eine Anmeldung oder Transaktion mit einem zweiten Faktor, etwa per PIN oder Fingerabdruck bestätigt werden“, so die Bitkom.

Weitere Sicherheitstipps für Internetuser enthalten die Webauftritte der Bitkom, des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), der Polizeilichen Kriminalprävention für Bund und Länder und von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN). Im BSI-Webportal ist unter anderem nachzulesen, was Bürger beachten sollten, wenn sie einen IT-Sicherheitsvorfall bemerken beziehungsweise von einer Cyberattacke betroffen sind.

Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gibt es jedoch keinen 100-prozentigen Schutz vor Cybercrime. Doch selbst in gängigen Versicherungslösungen wie in manchen Privathaftpflicht-, Hausrat- und/oder Rechtsschutzpolicen lassen sich oftmals bestimmte Schäden, die man durch Cyberkriminelle erleidet, teils optional absichern. So gibt es Hausratpolicen, die beispielsweise finanzielle Schäden infolge von Phisihing-Attacken bis zu einer im Versicherungsvertrag vereinbarten Höhe ersetzen. Für Firmen werden spezielle Cyberversicherungen angeboten.

Zu allen Fachfragen rund um die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung ist die Fachabteilung Sach der SDV AG gerne für Sie erreichbar:
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