Bei nachhaltigen Versicherungen gibt es Aufholbedarf in Sachen Kommunikation

Fridays for Future mit ihrer Ikone Greta Thunberg sind nicht nur aus den allgemeinen Schlagzeilen in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken, deren Generation setzt auch neue Schwerpunkte in Sachen Ansprüche an Versicherungen. Denn je jünger Kunden sind, desto eher erwarten sie eine nachhaltige Ausrichtung der Versicherungen. Die Branche hat hier in Sachen Kommunikation noch Nachholbedarf.

Höhere Prämie für nachhaltige Angebote

Jeder Fünfte in der Altersgruppe der unter 30-jährigen Versicherungsnehmer ist bereit, für ein besonders nachhaltiges Angebot auch mehr an Prämie zu zahlen. Immerhin ein Viertel ist bereit für einen Anbieterwechsel, sollte das andere Angebote ethisch und ökologisch höheren Erwartungen entsprechen. Das lässt sich aus einer aktuellen Studie der Nürnberger Versicherung herauslesen. Große Themen für junge Versicherungskunden sind demnach neben dem Anstieg der Meeresspiegel auch das Artensterben und vermehrte extreme Wetterphänomene.

Thema Nachhaltigkeit bei vielen Versicherungen noch unterschätzt

So gut das Interesse der Jungen an Versicherungen klingt, so sehr ist damit eine Schwierigkeit verbunden. Denn laut der genannten Studie können sich mehr als die Hälfte der Befragten nichts unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit einer Versicherung vorstellen. Und das obwohl die Anbieter ja sogar zu einem Nachhaltigkeitsbericht verpflichtet sind. Ziel muss es deshalb sein, das Bewusstsein für diese Themen weiter zu stärken und vor allem  besser zu kommunizieren.

Der Leitsatz, dass der Nachhaltigkeitsansatz der Versicherungen so verstanden werden muss, dass ökonomischer Erfolg nur in einer intakten ökologischen und sozialen Umwelt erreichbar sei, muss stärker nach außen getragen werden. Das Problem dabei ist, dass jede Versicherung für sich selbst den Nachhaltigkeitsansatz und dessen Umsetzung unterschiedlich wertet. Die Ansätze reichen dabei von einer Kapitalanlage gemäß der ESG-Kriterien bis hin zum Angebot sogenannter „grüner“ Versicherungspolicen, bei denen etwa im Schadensfall eine Anschaffung energieeffizienter Geräte honoriert wird.

Generationen haben unterschiedliche Erwartungen

Die Gruppe der Jungen, die unter 30 Jahre alt sind, setzen sehr stark auf die Thematik der Nachhaltigkeit und Umweltschonung. Immerhin fast jeder Zweite nennt die Aktivitäten zur Nachhaltigkeit bei den Versicherern als wichtigen Entscheidungsfaktor. In der Gesamtbetrachtung der Studie sind es allerdings insgesamt nur 28 Prozent, die diesen Fokus setzen. Immerhin 14 Prozent davon ziehen auch einen Versicherungswechsel in Betracht, sollte die gewählte Versicherung hier hinterher hinken.