Letztes Jahr verursachten Sturm, Hagel und sonstige Naturgefahren versicherte Sachschäden in Milliardenhöhe. Eine Statistik zeigt nicht nur, welche Bundesländer besonders betroffen waren, sondern auch, wie hoch das regionale Schadensrisiko je bestehenden Versicherungsvertrag war.
3,1 Milliarden Euro Schäden durch Unwetter und Elementarrisiken
Nach einer aktuellen Schadenstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zahlten die Sachversicherer wie Wohngebäude- und Hausratversicherer für die angefallenen Sturm- und Hagelschäden im vorigen Jahr rund 2,7 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen. Weitere 400 Millionen Euro erbrachten sie für versicherte Schäden durch sonstige Naturgefahren (Elementarrisiken) wie Starkregen und Überschwemmungen.
Insgesamt betrug die Schadenhöhe, die Sturm, Hagel und Elementargefahren verursachten, rund 3,1 Milliarden Euro. Die Schadensbilanz des GDV enthält versicherte Schäden an Häusern und Hausrat sowie an Gewerbe- und Industriebetrieben.
Die 900 Millionen Euro, die die Kfz-Versicherer im Rahmen einer bestehenden Teilkaskoversicherung für die entstandenen Kfz-Schäden durch solche Unwetter- und sonstige Naturgefahren zu leisten hatten, sind hier noch nicht mit eingerechnet.
Höhe der versicherten Sachschäden durch Unwetter und Naturrisiken je Bundesland
Die meisten versicherten Sachschäden (ohne Kfz-Schäden) durch Sturm und Hagel gab es in Nordrhein-Westfalen mit 605 Millionen Euro, in Niedersachsen mit 472 Millionen Euro und in Rheinland-Pfalz mit 278 Millionen Euro.
Bei den sonstigen versicherten Schäden durch Natur- oder Elementarrisiken wie Starkregen, Hochwasser oder Lawinen ist die Rangfolge jedoch eine andere. Spitzenreiter mit 148 Millionen Euro für versicherte Schäden war hier letztes Jahr Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 70 Millionen Euro und Baden-Württemberg mit 54 Millionen Euro.
Im Detail erbrachten die Sachversicherer für Schäden, die 2022 durch Unwetter- und Naturrisiken verursacht wurden, je Bundesland folgende Versicherungsleistungen:
- Nordrhein‑Westfalen: 675 Millionen Euro (Sturm/Hagel 605 Millionen Euro, Elementarrisiken 70 Millionen Euro)
- Niedersachsen: 493 Millionen Euro (Sturm/Hagel 472 Millionen Euro, Elementarrisiken 21 Millionen Euro)
- Bayern: 409 Millionen Euro (Sturm/Hagel 261 Millionen Euro, Elementarrisiken 148 Millionen Euro)
- Rheinland‑Pfalz: 301 Millionen Euro (Sturm/Hagel 278 Millionen Euro, Elementarrisiken 23 Millionen Euro)
- Baden‑Württemberg: 172 Millionen Euro (Sturm/Hagel 118 Millionen Euro, Elementarrisiken 54 Millionen Euro)
- Schleswig‑Holstein: 159 Millionen Euro (Sturm/Hagel 147 Millionen Euro, Elementarrisiken 12 Millionen Euro)
- Brandenburg: 150 Millionen Euro (Sturm/Hagel 139 Millionen Euro, Elementarrisiken 11 Millionen Euro)
- Hamburg: 118 Millionen Euro (Sturm/Hagel 111 Millionen Euro, Elementarrisiken 7 Millionen Euro)
- Hessen: 107 Millionen Euro (Sturm/Hagel 92 Millionen Euro, Elementarrisiken 15 Millionen Euro)
- Sachsen‑Anhalt: 103 Millionen Euro (Sturm/Hagel 99 Millionen Euro, Elementarrisiken 4 Millionen Euro)
- Mecklenburg‑Vorpommern: 93 Millionen Euro (Sturm/Hagel 88 Millionen Euro, Elementarrisiken 5 Millionen Euro)
- Sachsen: 92 Millionen Euro (Sturm/Hagel 82 Millionen Euro, Elementarrisiken 10 Millionen Euro)
- Berlin: 79 Millionen Euro (Sturm/Hagel 73 Millionen Euro, Elementarrisiken 6 Millionen Euro)
- Thüringen: 49 Millionen Euro (Sturm/Hagel 46 Millionen Euro, Elementarrisiken 3 Millionen Euro)
- Saarland: 30 Millionen Euro (Sturm/Hagel 25 Millionen Euro, Elementarrisiken 5 Millionen Euro)
- Bremen: 24 Millionen Euro (Sturm/Hagel 23 Millionen Euro, Elementarrisiken 1 Million Euro)
Schadenhäufigkeit bei Sturm- und Hagelschäden …
Auch die Schadenhäufigkeit, konkret die Anzahl der Sturm- und Hagelschäden und der sonstigen Schäden durch Elementargefahren anteilig zu den bestehenden Sachversicherungen, ist regional unterschiedlich. Bundesweit wurden pro 1.000 Sachversicherungen 35,2 Sturm- und Hagelschäden gemeldet. Die Versicherungsdichte, also der Anteil der Wohngebäude, des Hausrats sowie der Gewerbe- und Industriebetriebe, die gegen solche Schäden versichert waren, lag bei 95 Prozent.
Die höchste Schadenhäufigkeit je Bundesland weist Niedersachsen mit 66,8 Schäden pro 1.000 Sachversicherungen auf, gefolgt von Hamburg (57,9 Schäden je 1.000 Policen) und Schleswig-Holstein (55,1 Schäden pro 1.000 Sachversicherungen). Die Schadenhäufigkeit der gemeldeten Sturm- und Hagelschäden pro 1.000 bestehende Sachversicherungen je Bundesland im Detail:
- Niedersachsen: 66,8 Schäden (Versicherungsdichte 97 Prozent)
- Hamburg: 57,9 Schäden (Versicherungsdichte 100 Prozent)
- Schleswig‑Holstein: 55,1 Schäden (Versicherungsdichte 100 Prozent)
- Mecklenburg‑Vorpommern: 54,5 Schäden (Versicherungsdichte 99 Prozent)
- Brandenburg: 51,1 Schäden (Versicherungsdichte 99 Prozent)
- Sachsen‑Anhalt: 47,2 Schäden (Versicherungsdichte 99 Prozent)
- Nordrhein‑Westfalen: 43,5 Schäden (Versicherungsdichte 99 Prozent)
- Bremen: 43,2 Schäden (Versicherungsdichte 99 Prozent)
- Rheinland‑Pfalz: 28,6 Schäden (Versicherungsdichte 91 Prozent)
- Sachsen: 27,6 Schäden (Versicherungsdichte 98 Prozent)
- Thüringen: 26,4 Schäden (Versicherungsdichte 98 Prozent)
- Berlin: 26,3 Schäden (Versicherungsdichte 98 Prozent)
- Saarland: 26,1 Schäden (Versicherungsdichte 99 Prozent)
- Hessen: 20,3 Schäden (Versicherungsdichte 90 Prozent)
- Bayern: 17,7 Schäden (Versicherungsdichte 82 Prozent)
- Baden‑Württemberg: 10,3 Schäden (Versicherungsdichte 100 Prozent)
… und bei Elementarrisiken
Bei der Schadenhäufigkeit von Elementarschäden anteilig zu den bestehenden Sachversicherungspolicen, die dieses Risiko mit abgedeckt haben, gab es im deutschlandweiten Durchschnitt 3,5 versicherte Schäden je 1.000 Sachversicherungen.
Allerdings war nur rund jedes zweite Gebäude gegen solche Schäden versichert. Die Versicherungsdichte lag laut GDV bundesweit letztes Jahr für Elementarschäden bei gerade einmal 52 Prozent. In manchen Bundesländern wie in Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg‑Vorpommern hatte nur knapp jeder Dritte seine Immobilie gegen solche Schäden abgesichert.
Die höchste Schadenhäufigkeit der Elementarschäden je Bundesland hatte Hamburg mit 9,5 Elementarschäden pro 1.000 Sachversicherungen. Auch in diesem Bundesland war die Versicherungsdichte mit 36 Prozent niedrig. Auf den Plätzen zwei und drei der häufigsten Elementarschäden lagen Schleswig-Holstein mit 5,8 und Mecklenburg‑Vorpommern mit 5,6 versicherten Fällen je 1.000 Sachversicherungspolicen.
Die Schadenhäufigkeit der 2022 versicherten Elementarschäden pro 1.000 bestehende Sachversicherungen je Bundesland im Detail:
- Hamburg: 9,5 Schäden (Versicherungsdichte 36 Prozent)
- Schleswig‑Holstein: 5,8 Schäden (Versicherungsdichte 38 Prozent)
- Mecklenburg‑Vorpommern: 5,6 Schäden (Versicherungsdichte 33 Prozent)
- Saarland: 4,8 Schäden (Versicherungsdichte 47 Prozent)
- Brandenburg: 4,6 Schäden (Versicherungsdichte 40 Prozent)
- Bayern: 4,5 Schäden (Versicherungsdichte 45 Prozent)
- Rheinland‑Pfalz: 4,3 Schäden (Versicherungsdichte 46 Prozent)
- Berlin: 3,9 Schäden (Versicherungsdichte 48 Prozent)
- Sachsen: 3,6 Schäden (Versicherungsdichte 51 Prozent)
- Nordrhein‑Westfalen: 3,4 Schäden (Versicherungsdichte 56 Prozent)
- Niedersachsen: 2,9 Schäden (Versicherungsdichte 32 Prozent)
- Hessen: 2,8 Schäden (Versicherungsdichte 51 Prozent)
- Bremen: 2,7 Schäden (Versicherungsdichte 31 Prozent)
- Baden‑Württemberg: 2,7 Schäden (Versicherungsdichte 94 Prozent)
- Thüringen: 2,3 Schäden (Versicherungsdichte 53 Prozent)
- Sachsen‑Anhalt: 2,2 Schäden (Versicherungsdichte 49 Prozent)
Mit mehr Wetterextremen ist zu rechnen
Auch in diesem Jahr hat es bereits zahlreiche Sturm-, Hagel- und Starkregenschäden gegeben. Allein die beiden Stürme „Lambert“ und „Kay“, die vom 19. bis 23. Juni 2023 über große Teile Deutschlands hinwegzogen, verursachten nach Angaben des GDV versicherte Sachschäden in Höhe von 250 Millionen Euro durch Sturm- und Hagelschäden sowie weitere 140 Millionen Euro durch Elementargefahren wie Starkregen. „Unwetter in dieser Größenordnung erleben wir alle zwei bis drei Jahre“, wie GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen betont.
Leider ist nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels damit zu rechnen, dass es mitunter verstärkt zu Wetterextremen kommen kann, wie Studien belegen. Auch der schweren Flutkatastrophe im Ahrtal und in anderen Regionen im Juli 2021 lag ein außergewöhnlicher Starkregen zugrunde. „Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für ein extremes Ereignis, wie es 2021 den Westen Deutschlands getroffen hat, in Folge des Klimawandels bis zu neunmal höher ist. Die kurzen, heftigen Regengüsse treten überall in Deutschland auf. Das heißt, jeder kann von Starkregen betroffen werden“, betont Katharina Lengfeld, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Wetterdienst.
„Gegenden, die in den letzten 20 Jahren nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang einfach Glück gehabt“, so Lengfeld weiter. Immer wichtiger wird daher der passende Versicherungsschutz für das Haus und den Hausrat, damit im Falle des Falles die Betroffenen aufgrund eines Sturm-, Hagel- oder Elementarschadens nicht auch noch in finanzielle Schwierigkeiten kommen.
So kann die Reparatur eines Schadens am Haus oder am Hausrat oder, sollte diese nicht mehr möglich sein, ein adäquater Ersatz für die zerstörten Sachen ohne eine adäquate Absicherung schnell zum existenziellen Risiko werden. Auch die sonstigen finanziellen Belastungen, die bei einem Schaden anfallen können, wie beispielsweise die Aufräumkosten, um ein durch einen Sturm heruntergerissenes Dach zu beseitigen, können schnell im vier- bis fünfstelligen Bereich liegen.
Umfassender Versicherungsschutz für das eigene Zuhause
Einen umfassenden Versicherungsschutz bei der Wohngebäude- und der Hausratversicherung bietet die Manufaktur Augsburg mit dem jeweiligen Premium-Plus-Tarif. Der genannte Tarif ersetzt in der Wohngebäude-, aber auch in der Hausratversicherung im versicherten Schadenfall unter anderem alle notwendigen Aufräum-, Abbruch-, Bewegungs-, Schutz-, Schadenabwendungs- und Schadenminderungskosten.
Zudem werden die anfallenden Hotelkosten in Höhe von bis zu 500 Euro am Tag für maximal ein Jahr bezahlt, wenn die Wohnung, in der der Versicherungsnehmer wohnt, aufgrund des versicherten Schadens vorrübergehend oder dauerhaft unbewohnbar ist.
Ist der Versicherungsnehmer oder eine Person, mit der er in häuslicher Gemeinschaft zusammenlebt, im Urlaub, während sich ein versicherter Schaden am Haus oder in der Wohnung in Höhe von 5.000 Euro oder mehr ereignet, trägt der Versicherer sogar die Mehrkosten für dessen Rückreise.
Optionaler Einschluss von Elementarschäden
Sowohl in der Wohngebäude- als auch in der Hausratversicherung ist bei der Manufaktur Augsburg ein optionaler Einschluss einer Elementarschadenversicherung möglich. Versichert sind hier Schäden
- durch eine Überschwemmung des Versicherungsortes infolge Starkregen,
- durch Hochwasser (bei oberirdischen Gewässern wie Bächen, Flüssen oder Seen),
- durch Rückstau in der Kanalisation wegen Starkregen oder Hochwasser,
- durch Erdbeben,
- durch Erdfall oder Erdrutsch,
- durch Schneedruck,
- durch Lawinen und sogar
- durch einen Vulkanausbruch.
Mehr Infos zur Wohngebäude- und Hausratversicherung finden Sie hier: https://www.manaug-produktgeber.de/wohngebaeudeversicherung/ und https://www.manaug-produktgeber.de/hausratversicherung/
Zu allen Fragen rund um die Produkte der Manufaktur Augsburg GmbH steht Ihnen deren Team gerne unter Tel. 0821/71008-500 oder E-Mail info@manaug.de zur Verfügung.