Tödliches Unfallrisiko je nach Verkehrsmittel

Insgesamt ist zwar letztes Jahr die Anzahl der Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr gestiegen, doch noch nie gab es in den letzten 50 Jahren so wenige Verkehrsteilnehmer, die dabei verletzt oder getötet wurden. Die offizielle Verkehrsunfallstatistik belegt zudem, welche verwendeten Verkehrsmittel besonders häufig von schweren oder gar tödlichen Unfällen betroffen waren.

Noch nie gab es so wenige Verkehrsunfälle mit Personenschäden

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ereigneten sich letztes Jahr 2,31 Millionen polizeilich registrierte Verkehrsunfälle. Das waren 3,1 Prozent beziehungsweise knapp 70.000 Unfälle mehr als im Vorjahr, aber 13,8 Prozent oder knapp 371.000 Unfälle weniger als noch in 2019, dem Jahr vor der Coronapandemie.

Im Detail waren es in 2021 fast 2,06 Millionen Unfälle mit reinen Sachschäden sowie 258.987 Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Anzahl der Unfälle mit Sachschäden um 3,8 Prozent erhöht und die mit Personenschäden um 2,1 Prozent reduziert. Im Vergleich zu 2019 war in 2021 in beiden Unfallkategorien ein Rückgang zu verzeichnen – bei den reinen Sachschadenunfällen um 13,8 Prozent und bei den schweren Unfällen mit Verletzten und Getöteten um 13,7 Prozent.

Insgesamt kamen letztes Jahr durch Verkehrsunfälle 325.691 Verkehrsteilnehmer zu Schaden – 323.129 Personen wurden verletzt und 2.562 getötet. Noch nie seit Beginn der statistischen Erfassung der Verkehrsunfälle mit Verkehrsopfern im Jahr 1953 war die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden, die der Verletzten und der Verkehrstoten so niedrig wie in 2021. Zum Vergleich: Die meisten Verkehrstoten in einem Kalenderjahr seit der Wiedervereinigung gab es im Jahr 1991 mit 11.300 Betroffenen, die höchste Anzahl an Verletzten forderten Verkehrsunfälle im Jahr 1999 mit 521.127 Verkehrsopfern.

Die meisten verunglückten mit dem Pkw oder dem Fahrrad

Der größte Anteil bei allen verletzten oder getöteten Verkehrsteilnehmern entfällt seit Jahren auf die Autoinsassen. Letztes Jahr waren 162.615 Personen und damit fast genau die Hälfte aller Verunglückten zum Zeitpunkt des Unfalles als Fahrer oder Mitfahrer in einem Pkw unterwegs. Am zweithäufigsten wurden Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt oder getötet. Insgesamt traf dies auf 84.125 Verkehrsopfer – davon 17.045 Pedelecfahrer – zu, das sind 25,8 Prozent aller Verunglückten.

Danach folgen 24.124 Fahrer oder Mitfahrer von Krafträdern mit amtlichen Kennzeichen (7,4 Prozent) sowie 22.995 Fußgänger (7,1 Prozent) inklusive Personen, die mit Sport- oder Spielgeräten wie Tretrollern oder Inlineskates unterwegs waren. Zudem wurden 10.792 Nutzer von Krafträdern mit Versicherungskennzeichen wie Mofas oder Mopeds (3,3 Prozent), 7.739 Personen in Güterkraftfahrzeugen wie Lkws (2,4 Prozent) sowie 4.389 Busfahrer oder -insassen (1,3 Prozent) bei Unfällen verletzt oder getötet.

Unter den Unfallopfern waren außerdem 6.245 Nutzer sonstiger Kraftfahrzeuge (1,9 Prozent), darunter 284 Wohnmobilnutzer sowie 4.887 Nutzer von Elektrokleinstfahrzeugen wie E-Scootern. Zudem gab es 1.310 Personen (0,4 Prozent), die bei einem Verkehrsunfall zu Schaden kamen, während sie auf einem Pferd ritten oder einen Handwagen zogen. Weitere 729 Personen wurden verletzt oder getötet, als sie mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine unterwegs waren, und 554 Personen (0,2 Prozent) als Insassen einer Straßenbahn, eines Zugs oder eines anderen nicht näher bekannten Fahrzeugs.

Das tödliche Unfallrisiko …

Die meisten der 2.562 Verkehrstoten verunfallten als Pkw-Insassen (1.118 Personen), gefolgt von den Nutzern von Krafträdern mit amtlichen Kennzeichen (473 Personen) sowie den Fahrradfahrern und -mitfahrern (372 Personen), davon 131 Pedelecnutzer.

Zudem wurden 343 Fußgänger bei Unfällen tödlich verletzt. Weitere 140 Personen starben bei Verkehrsunfällen in Güterfahrzeugen, 56 Personen bei der Nutzung eines Mofas, Mopeds oder anderen Kraftrades mit Versicherungskennzeichen, 27 als Insasse anderer Kfz, davon drei in einem Wohnmobil und fünf E-Scooter-Nutzer.

Weitere 16 Personen verloren ihr Leben bei einem Unfall als Nutzer eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs, fünf in Bussen, einer in der Straßenbahn und elf als sonstige Verkehrsteilnehmer.

… ist bei Motorrädern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen am höchsten

Insgesamt starben 0,8 Prozent der Personen, die sich letztes Jahr bei einem Verkehrsunfall verletzt hatten. Das höchste Risiko, einen schweren Unfall nicht zu überleben, hatten Nutzer von landwirtschaftlichen Zugmaschinen. Von diesen Verkehrsteilnehmern verstarben 2,2 Prozent der unfallbedingt Verletzten.

Auf dem zweiten Platz lagen Fahrer und Beifahrer von Motorrädern und anderen Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen. Rund 2,0 Prozent der verunglückten Kraftradnutzer überlebten nicht. Danach folgen die Insassen von Güterfahrzeugen mit 1,8 Prozent sowie Fußgänger mit 1,5 Prozent.

Ein unterdurchschnittliches Risiko, bei einem schweren Verkehrsunfall zu sterben, hatten dagegen Pkw-Fahrer und -insassen (0,7 Prozent), Nutzer von Krafträdern mit Versicherungskennzeichen (0,5 Prozent) sowie Fahrradfahrer (0,4 Prozent). Das niedrigste Risiko, tödlich zu verunfallen, wiesen Bus-, Zug- und Straßenbahninsassen auf. Im Detail starben 0,1 Prozent der Betroffenen, die als Insasse eines dieser Verkehrsmittel bei einem Unfall verletzt wurden.

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