Grauer Himmel, nasser Asphalt und leichte Dämmerung – das sind neben dem Phänomen Wildwechsel in der jetzigen Jahreszeit die Zutaten für eine Steigerung der Verkehrsunfälle. Dabei ist die Zahl der Wildunfälle im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen.
Zahl der Unfallereignisse stark gestiegen
Die Anzahl der Wildunfälle ist im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie noch nie zuvor. Insgesamt kam es zu 295 000 Unfällen, die von den deutschen Versicherern registriert wurden. Das bedeutet umgerechnet, dass jede Stunde pro Tag durchschnittlich ca. 34 Fahrzeuge mit einem Wild, Fuchs oder Reh kollidieren. Wer das hochrechnet, kommt auf die gigantische Zahl von täglich 800 Wildunfällen.
Es liegt auf der Hand, dass sich diese Art der Unfälle nicht gleichmäßig auf das ganze Jahr verteilen, laut GDV finden sich saisonale Schwerpunkte zwischen Oktober und Dezember, aber auch in den Frühlingsmonaten April und Mai. Das liegt vor allem daran, dass in diesen Monaten die Wildtiere gerade in der Dämmerung oft auf Nahrungssuche sind. Trifft dieses Phänomen mit dem gerade um diese Tageszeit stattfindenden Berufsverkehr zusammen, erklärt sich das Risikopotential für Unfälle. Der Deutsche Jagdverband hat dazu angegeben, dass das Unfallrisiko aber vor allem zwischen sechs und acht Uhr morgens am höchsten ist.
Eine teure Angelegenheit für die Versicherungen
Wildunfälle sind für die Versicherer eine teure Angelegenheit. Der durchschnittliche Schaden im vergangenen Jahr betrug ca. 3000 Euro, das ist um sechs Prozent mehr als noch im Jahr davor. Der Grund liegt nach Meinung des GDV hauptsächlich darin, dass die Karosserieteile, die nach einem derartigen Geschehen ausgetauscht werden müssen, im Preis stark gestiegen sind. Der Versichererverband hat dazu ausgewertet, dass im Zeitraum August 2019 bis August 2020 die Autohersteller ihre Preise für Ersatzteile um knapp fünf Prozent erhöht. Insgesamt stiegen die Kosten für die Versicherer im vergangenen Jahr um 17 Prozent, denn der Aufwand beläuft sich auf 885 Millionen Euro.
Richtiges Verhalten ist gefragt
Klar ist, dass gerade während der oben genannten Zeiträume ein angepasstes Fahrverhalten im Bereich von Feld- und Waldrändern gefragt ist. Kommt es dennoch zu einem Unfall, gilt es sich richtig zu verhalten. Dazu gehört, dass die Unfallstelle in einem ersten Schritt abgesichert und die Polizei verständigt wird. Keinesfalls darf ein verletztes oder getötetes Tier angefasst werden, die Bergung ist Aufgabe des Försters oder des Jagdpächters. Für eine rasche Schadensbearbeitung gilt es, Fotos vom Unfallort, aber auch vom Tier und dem Fahrzeug anzufertigen und sich eine Wildunfallbescheinigung von der Polizei oder vom zuständigen Förster ausstellen zu lassen.
Bei der Versicherung auf vollen Leistungsumfang setzen
Unfälle in Zusammenhang mit einem Wildtier werden von der Voll- bzw. Teilkaskoversicherung übernommen. Zu beachten ist, dass der Versicherungsschutz oft auf Unfälle mit Haarwild beschränkt sind. Schäden, die in Zusammenhang mit einem Vorfall mit einem Federwild wie Fasan oder Taube und Möwe entstehen, sind nicht bei allen Versicherern vom Leistungsumfang umschlossen.
In diesem Zusammenhang können Sie als Makler punkten und mit dem richtig gewählten Tarif vollumfänglichen Schutz für Ihre Kunden in Sachen Wildunfälle punkten. Für Fragen oder individuelle Angebote steht Ihnen unsere Fachabteilung telefonisch unter 0821 71008 400 gerne zur Verfügung.